Vor dreihundert Jahren verständigten sich die führenden Gelehrten Europas darauf, dass die Zeit nur eine Dimension hat. Auf diesem von Gottfried Böhme als Monochronismus bezeichneten Zeitkonzept baute eine Naturwissenschaft auf, mit deren Hilfe ein radikaler technischer Umbau der Wirklichkeit möglich wurde, der heute längst den Menschen selber erreicht. Wie jedoch Bewusstsein sich in dieses monochronistische Welt- und Menschenbild einfügt, bleibt rätselhaft. Einer der wenigen Philosophen, die das erkannten, war Edmund Husserl. Auf seiner Zeitlehre aufbauend entwickelt Böhme eine breit angelegte Kritik heutiger naturalistischer Menschenbilder. Die Wiederentdeckung der Mehrdimensionalität von Zeit wirkt befreiend: Humane und religiöse europäische Traditionen werden rehabilitiert.weiterlesen