Dienst am Volk?
Düsseldorfer Polizisten zwischen Demokratie und Diktatur
Produktform: Buch
Mit ihrem ordnungsstiftenden Auftrag bildet die Polizei die Schnittstelle zwischen der Gesellschaft vor Ort und der kommunalen bzw. staatlichen Bürokratie. Eine Geschichte der Polizei verbindet darum lokalen Alltag mit politischer Verwaltung im Wandel der politischen Verfassung und Mentalitäten. In der Geschichte der Düsseldorfer Polizei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegeln sich die kommunalen gesellschaftlichen Einstellungen und politischen Verhaltensformen zwischen Demokratie und Diktatur mit ihren Beharrungskräften wie in ihrer Anpassungsbereitschaft, zeigen sich die Herausforderungen durch eine wachsende politischsoziale Gewaltbereitschaft seit den späten 1920er Jahren und die zunehmende Akzeptanz einer autoritären Verformung des Gemeinwesens bzw. der Aushöhlung seiner rechtsstaatlichen Verfassung.
Der vorliegende Band basiert auf der gründlichen Auswertung bislang unbekannten Materials und dokumentiert durch unveröffentlichte Fotos Selbstdarstellung und Verhalten von Polizisten in ihrem dienstlichen Alltag. Fachkundige Autoren zeichnen auf der Grundlage intensiver Quellenstudien die kollektiven Biographien und Mentalitäten von Düsseldorfer Polizisten nach und werfen damit ein Schlaglicht auf die Erfahrungen einer kommunalen Gesellschaft im Zeitalter der Extreme.
Vorwort
Ingo Wolf
Geleitwort
Herbert Schenkelberg
Geleitwort
Dieprand von Richthofen
Die Düsseldorfer Polizei im Spannungsfeld der Umbrüche 1919 bis 1949
Carsten Dams / Thomas Köhler
Überlegungen zum Sozial- und Berufsprofil der Düsseldorfer Polizei und ihres Personals. Mit biographischen Beispielen und Organigrammen
Thomas Köhler
Polizeibeamte zwischen Ohnmacht und Selbstviktimisierung –
Die Düsseldorfer Polizei in der Besatzungszeit 1918-1925
Andreas Kühn
Weichenstellung für das „Dritte Reich“ – Die Landespolizeiinspektion West in Düsseldorf
Daniel Schmidt
Vom „Dienst am Volk“ zum „Tag der deutschen Polizei“ – Öffentlichkeitsarbeit und Selbstinszenierung der Düsseldorfer Polizei in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus
Carsten Dams
Bildbetrachtungen – 1919 bis 1933
Verwaltungspolizei und Verfolgung – Beispiele aus Düsseldorf
Frank Sparing
Himmlers verlängerter Arm in Rheinland und Westfalen – Die Höheren SS- und Polizeiführer West
Thomas Köhler
Eine erstklassige Truppe? Die Offiziere der Düsseldorfer Schutzpolizei im Nationalsozialismus
Carsten Dams / Klaus Dönecke
Düsseldorf, Brüssel, Kopenhagen – Karl Hemme auf der Spur
Hermann Spix
Polizeireiter und Judenmord in der Ukraine – Die 1. Schwadron der Polizei-Reiterabteilung II
Klaus Dönecke
Franz Jürgens – Der lange Weg des Düsseldorfer Schutzpolizeikommandeurs zur Dienstverweigerung
Kurt Düwell
Bildbetrachtungen – 1933 bis 1945 320
Sicherheit und Ordnung in der Übergangsgesellschaft – Die Schutzpolizei in Düsseldorf nach dem Zweiten Weltkrieg (1945/46)
Volker Zimmermann
Stunde Null? Abgelehnte Wiedereinstellungsgesuche Düsseldorfer Polizisten 1945–1951
Stefan Kaufmann
„Zerrbild männlicher Nachahmung“? Polizistinnen in Düsseldorf 1945–1952.
Bettina Blum
Bildbetrachtungen – 1945 bis 1949
Anmerkungen zur Konzeption des Bandes
Carsten Dams / Klaus Dönecke / Thomas Köhler
Abbildungsverzeichnis
Biographische Angaben zu den Herausgebern und Autorenweiterlesen
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