Digital Streetwork im Projekt Fem.OS - Beratungsarbeit in den sozialen Medien als Wegweiser für Migrantinnen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Soziale Medien sind insbesondere bei Neuzugewanderten ein wichtiger Bestandteil des Informations- und Kommunikationsverhaltens. YouTube, Facebook, Instagram, WhatsApp und Telegram sind bekannte Beispiele. Die Nutzungsraten sozialer Medien liegen bei Zugewanderten deutlich über denen der deutschen Durchschnittsbevölkerung. Durch die umfangreich vorliegenden Informationen im Internet und die Möglichkeiten, die dieses zur Kommunikation bietet, verlieren konventionelle Informationsangebote wie Beratungsstellen, Broschüren, Flyer etc. immer mehr an Sichtbarkeit für viele Zielgruppen und werden im Integrationsprozess weniger wahrgenommen.
In Befragungen unter Zugewanderten werden soziale Medien als Quelle für Informationen und Selbsthilfe regelmäßig an erster Stelle nach Familie und Freundschaftskreis genannt. Diese grundsätzliche Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass Zugewanderte erstmals in der Migrationsgeschichte ohne Hürden und Kosten selbst Medien wie Online-Gruppen und -Kanäle in ihren Herkunftssprachen anbieten können.
Frauen mit Einwanderungsgeschichte übernehmen mit Hilfe sozialer Medien häufig die Aufgabe, die soziale Integration ihrer Familien voranzutreiben. Dazu sind riesige Netzwerke der Kommunikation und Kooperation zu Integrationsfragen weltweit, auch in Bezug auf Deutschland entstanden, die eine schnelle, niedrigschwellige und ortsunabhängige Orientierung in der Herkunftssprache ermöglichen.
Diese Communities sind Ausgangspunkt für die von Minor entwickelte Methodik der aufsuchenden Beratung und Information für Menschen mit Einwanderungsgeschichte in sozialen Medien (Digital Streetwork). Das Modellprojekt Fem.OS – Aufsuchendes Orientierungs- und Beratungs-System in den sozialen Medien für Migrantinnen startete im Mai 2020 und baute auf den bei Minor entwickelten Ansätzen zur Erreichung von Zugewanderten in den sozialen Medien auf. Die Beratungsmethodik, die im Rahmen der Projekte Neu in Berlin und Migrationsberatung 4.0 – Gute Arbeit in Deutschland entworfen wurde, wird dabei in Fem.OS für Frauen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (EU) ständig weiterentwickelt.
Übergeordnetes Ziel des Projektes Fem.OS ist es, Frauen aus Drittstaaten aufsuchend Orientierung anzubieten, zu informieren und zu beraten. Dadurch soll eine bessere individuelle, soziale und berufliche Integration der in Deutschland lebenden Frauen gefördert werden. Gleichzeitig soll den spezifischen Gefahren der digitalen Räume (z. B. kursierenden Falschinformationen) entgegengewirkt werden.
Die Dokumentation und Analyse der relevanten Social-Media-Spaces sowie der Frage- und Problemstellungen in den Communities liefern wichtige quantitative und qualitative Erkenntnisse zu den Möglichkeiten einer zielgerichteten Migrationsberatung und Informationsarbeit in den sozialen Medien.
Das Projekt Fem.OS wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zugleich Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus (Beauftragte) gefördert und im Rahmen ihrer Kooperationsvereinbarung mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) umgesetzt. Das hat die großartige Chance ermöglicht, zugewanderte Frauen gezielt, niedrigschwellig und gleichzeitig fachlich fundiert auf neuen Wegen zu erreichen und zu fördern.weiterlesen
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