Diktatur auf dem Dorf
Die württembergische Gemeinde Illingen im Dritten Reich
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die Erforschung der Lokalgeschichte im Dritten Reich hat in den letzten Jahrzehnten wichtige Ergebnisse für das Bild des Nationalsozialismus insgesamt geliefert. Dabei bestehen bei Gesamtdarstellungen kleinerer Gemeinden für die Jahre 1933 bis 1945 nach wie vor große Lücken. Der Verfasser der vorliegenden Studie untersucht die Geschichte der Gemeinde Illingen, zwischen Mühlacker und Vaihingen an der Enz gelegen mit damals 1500 Einwohnern, für die Jahre der nationalsozialistischen Diktatur. Orientiert an den Methoden wissenschaftlicher Ortsgeschichte und auf einer breiten Quellenbasis wird einer Reihe von Fragen nachgegangen: Wie entwickelte sich kommunale Verwaltung nach der „Machtergreifung“, welchen Einfluss nahmen „alte Kämpfer“ und prominente Nationalsozialisten auf die Lebensverhältnisse im Ort, welche Freiräume für „resistentes“ Verhalten waren vorhanden, wo stieß die Ideologie an ihre Grenzen, wie effizient funktionierte der Überwachungsapparat ? Vor allem soll ein bislang weitgehend wenig beachteter Zugang zum Thema stärker betont werden: die Biographie der Täter, des örtlichen „Personals der Diktatur“. Die Studie kann gerade durch den biographischen Ansatz und im Vergleich zu anderen, benachbarten Gemeinden zeigen, dass trotz aller von Berlin zentral geforderten und angestrebten „Gleichschaltung“ Diktatur auf dem Dorf ihre eigene, spezifische Ausprägung haben konnte. Selbst von Nachbarort zu Nachbarort war der Alltag, der Grad der Zustimmung zum Regime oder der Unterdrückung unterschiedlich. So trägt die Studie dazu bei, das Bild vom monolithischen, allein vom Führerwillen geprägten Nationalsozialismus weiter zu nuancieren.weiterlesen
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