Aus dem Vorwort:
Seit jeher ist das Menschenbild ein zentrales Motiv und Thema in der Kunst – altüberliefert und zugleich immer wieder zuhöchst aktuell . Die Spanne an Darstellungs- und Ausdrucksformen scheint dabei unerschöpflich . Die bereits gestellten und ständig wieder neu zu stellenden Fragen zum Bild des Menschen, über die existentielle Verfasstheit des Menschen sowie sein folgenreiches Handeln in der Welt werden daher stets genügend Stoff für künstlerische Beschäftigung bieten.
Innerhalb dieses Diskurses führt Dirk Becker eine sehr kritische Befragung mit seinen Bildern, Keramiken und Objekten durch. Seit vielen Jahren beschäftigen ihn grundlegende aktuelle Themenfelder wie Krieg und Flucht, Angst, Gewalt und Überwachung, Natur und Landschaft. Diese Sujets werden in Gesellschaft, Politik und Medien häufig zer- oder gar ‚weggeredet‘. In Beckers Reflexion darüber lassen sich Aspekte zur zwischenmenschlichen Unachtsamkeit und Verrohung ebenso wie zur menschlichen Endlichkeit und kreatürlichen Verletztlichkeit daraus extrahieren, welches in seinen Werken eindringlich künstlerisch visualisiert wird. Würde man dies in Nietzsches Aphorismenmanier beschreiben, so geht es bei Becker um „Menschliches und Allzuunmenschliches“.
Prof. Dr. Gora Jain, Forum für Künstlernachlässe Hamburgweiterlesen