Diskurs : Ereignis : Praxis
Am Ereignisbegriff orientiertes Forschungsprogramms zur Überwindung der Dichotomie von Diskurs- und Praxistheorien am Beispiel einer Praxissoziologie des Protests.
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Mit Diskurs : Ereignis : Praxis legt die Autorin ein dynamisches Theorieprogramm für eine diskurstheoretisch informierte und am Ereignisbegriff orientierte Soziologie der Praxis vor. Hierfür skizziert sie die soziologische Relation zwischen den Begriffen Diskurs, Ereignis und Praxis, diagnostiziert deren in Schräglage geratenes Verhältnis und erklärt die Dynamisierung der beiden dichotomen Konzeptionen von Diskurs und Praxis zum leitenden Prinzip der Argumentation. Um diesen Anspruch zu verwirklichen, werden daraufhin Unschärfen, Widerstände und Transformationen auf der Ebene der soziologischen Theorie, der Zeitdiagnose und der Methodendiskussion dargelegt und das Forschungsprogramm fundiert begründet. Die zentrale, leitende Frage, die sich hieraus ableitet, wird konsequent danach gestellt, was diskursive und praktische Vollzüge eigentlich assoziiert. Durch eine Rekonstruktion der diskurstheoretischen Grundlagen, praxistheoretischen Bedingungen, der Situation der Methodendiskussion sowie der Ausgangslage soziologischer Protestforschung, formiert sich die Basis des entwickelten Forschungsprogramms und markiert die Frage der Assoziation als Leerstelle, welche am Beispiel der Protestforschung expliziert wird. Kern des Buches ist die differenzierte Auseinandersetzung mit dem Ereignisbegriff, der ausgehend von der Foucaultschen Prägung als HauptUmschlagsBasis zur Überwindung der Dichotomie von Diskurs- und Praxistheorien in die Diskussion eingeführt und weiterentwickelt wird. Synergien der analytischen Potenziale für die aufgezeigten Probleme werden in einen Ereignisbegriff überführt, der ein Dichotomien überwindendes Verhältnis von Diskurs und Praxis in einem poststrukturalistischen Materialismus gewährleistet. Das Potential des Tripplets aus Diskurs : Ereignis : Praxis liegt dabei u.a. in der Erweiterung der Praxisforschung um eine explizite Macht- und Herrschaftsperspektive. Dies wird mit einer exemplarischen Analyse des Verhältnisses von Diskursen und Praktiken bewegter Protestformen am Beispiel des Yippie Festival of Life vor Augen geführt. Die hieraus abgeleiteten methodologischen und methodischen Konsequenzen münden in einem Beitrag zur Methodendiskussion und einem Entwurf einer diskurstheoretisch informierten und am Ereignisbegriff orientierten Soziologie der Praxis des Widerständigen. Ein resümierendes Fazit summiert den Erkenntnisgewinn der Verschiebung des Verhältnisses von Diskurs : Ereignis : Praxis und diskutiert abschließend Ausschlüsse und Anschlüsse an das Forschungsprogramm vor dem Hintergrund der drängenden Fragen der Gegenwart.
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