Dissoziale Kinder und Jugendliche
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
August Aichhorn hatte mit seinem Werk Verwahrloste Jugend ein Standardwerk geschaffen, das bis heute Gültigkeit hat. Thomas Aichhorn veröffentlicht und kommentiert aus heutiger Sicht nun die nach dem Erscheinen des Buches in klinischen und pädagogischen Seminaren entstandenen weiterführenden Texte von August Aichhorn, da das Problemfeld heute die Dissozialität ist, deren Verständnis das Verdienst von August Aichhorn ist.
Die Gesellschaft, die sich durch das Verhalten der Verwahrlosten gestört fühlt, ist bestrebt, wie Aichhorn meinte, sich ihrer mit strafender Gewalt oder, »moderner«, mit intensiver seelischer Beeinflussung zu bemächtigen. Ausgangspunkt, Zweck und Ziel solcher Bemühungen sei es, den Jugendlichen zu zwingen, seine Persönlichkeit aufzugeben und sich zu unterwerfen. Im besten Falle sollte er das scheinbar »freiwillig« tun, aber in Wahrheit werde ihm gedroht, dass ihm seine Persönlichkeit sonst gewaltsam gebrochen werde.
Das ausschlaggebende Motiv für die Arbeit mit verwahrlosten Kindern und Jugendlichen dürfe, so meinte er, nicht das jeweils vorgegebene Interesse einer Gesellschaft sein, der es niemals darum gegangen sei, die wahren Motive, das Empfinden und die Subjektivität der Jugendlichen zu verstehen. Er hatte erkannt, dass ihre Sprache, nämlich ihr Verhalten – die störenden Entladungen nach außen – als Versuche zu verstehen seien, mit untauglichen Mitteln unbewusste Triebansprüche zu befriedigen. Sozialsein, so meinte er, werde gewöhnlich als Anpassung des Subjekts an die Ansprüche der Gesellschaft gesehen, aber ob es unter diesen Bedingungen auch noch möglich sei, ein befriedigendes Leben zu führen, interessiere niemanden.weiterlesen
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