Die doppelchörige Psalmvertonung Dixit Dominus (Ps 109) gehört zu den bedeutendsten Werken des Kirchenkomponisten Vivaldi. Er knüpft hier an die alte venezianische Tradition der Mehrchörigkeit an, deren kompositorische Techniken er mit solchen des Instrumentalkonzerts, der Kantate und Oper verbindet. Der breit angelegte, die acht Psalmverse und die Doxologie umfassende Satzzyklus steht unter einem tonartlich weit ausgreifenden Spannungsbogen, der die beiden auch thematisch aufeinander bezogenen D-Dur-Rahmensätze "Dixit Dominus" und "Gloria Patri" miteinander verbindet. Die abwechslungsreich gestalteten Binnensätze sind Musterbeispiele für Vivaldis Fähigkeit, sprachliche Begriffe konkret bildhaft in Musik umzusetzen.weiterlesen