Ein Faust dieser Zeit als Prometheus der Moderne zwischen den Themen Globalisierung, virtuelle Ökonomie, Demagogie und künstliche Intelligenz.
I DOKTOR FAUSTUS IN LONDON
Doktor Faustus, Mann des Geldes, angesehener Banker, strebt nach Erfolg, den er von Bilanz zu Bilanz zu übertreffen sucht. Doch Bank und Vermögen sind verspielt, er denkt an Selbstmord. Da naht Rettung: der Börsentrader Mephisto, aus dem Schattenreich der Schattenbanken, ein Mann von zweifelhaftem Ruf, schlägt ihm einen Deal vor: Mit Hilfe ungedeckter Leerverkäufe soll Fausts Vermögen auferstehen.
II DOKTOR FAUSTUS OLIGARCH
Nach dem Drama mit Margret, dem Zusammenbruch seiner Börsenspekulation und einem Aufenthalt im Gefängnis ist Faust motiviert zu neuen Taten. McKinsey entsendet ihn als Konsulent, Mephisto ist sein Assistent. Mit finanziellen Tricks bewahren sie einen Konzern vor dem Niedergang und einen Pleitestaat vor der Pleite. Seine große Liebe, Helena, die schönste Frau der Antike in Gestalt des Londoner Escort-Girls Bea, verlässt ihn, als ihr gemeinsamer Sohn Euphorion stirbt. Worauf Faust sich auf sein „Weltprojekt“ konzentriert: eine neue Gesellschaft „auf freiem Grund mit freiem Volke“. Er stirbt, hochbetagt, als schwerreicher Oligarch; die Entelechie, das Streben selbst, bleibt bis zuletzt sein „höchstes Glück“. Ca. 300 Seitenweiterlesen