Domestic Impacts of Renewable Energy Sources on Electricity Markets in Germany and Cross-Border Effects in Central Western Europe
Produktform: Buch
Gezielte Energiepolitik und Fördermechanismen haben in Deutschland und Europa einen umfangreichen Ausbau Erneuerbarer-Energien-Anlagen für Strom in Gang gesetzt. Diese Arbeit analysiert die techno-ökonomischen Auswirkungen des Ausbaus Erneuerbarer-Energien-Anlagen in Zentralwesteuropa und insbesondere in Deutschland. Herausforderungen für das deutsche Energiesystem liegen in der Benutzung konventioneller Erzeugungsanlagen. Mit gängigen Methoden der Energiewirtschaft wird gezeigt, dass mit zunehmenden Ausbau Erneuerbarer-Energien-Anlagen die Benutzungsdauer konventioneller Kraftwerke und insbesondere die Zahl konsekutiver Betriebsstunden ehemaliger Grundlasttechnologien sinkt.
Wegen fallender Stromgroßhandelspreise, teilweise aufgrund des Merit-Order-Effekts, werden darüber hinaus in den Bilanzen bedeutender Energieversorger, außerplanmäßige Abschreibungen auf konventionelle Erzeugungstechnologien getätigt. Eine Untersuchung der Jahresabschlüsse zeigt den entsprechenden Umfang auf, der anschließend im energiewirtschaftlichen Kontext eingeordnet wird. Die bisherigen gesamtwirtschaftlichen Effekte der Energiewende in Deutschland sind eng verbunden mit dem durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz geförderten Ausbau Erneuerbarer-Energien-Anlagen. Mit Hilfe eines keynesianischen Ansatzes wird gezeigt, dass die Förderung Erneuerbarer Energien mit einer Phase des Wirtschaftswachstums und einer anschließenden Phase der Rezession einhergeht.
Durch den zunehmenden Ausbau Erneuerbarer-Energien-Anlagen und das Zusammenwachsen der Strommärkte stellt sich weiterhin die Frage, inwiefern die bekannten Preiseffekte erneuerbaren Stroms, über die Grenzen hinweg, auch in Nachbarländern wirken. Die Fragestellung wird mit einem einfachen Fundamentalmodell sowie einem fortgeschrittenen ökonometrischen Zeitreihenmodell beantwortet. Letzterer verbindet ein ARIMAX-Modell mit einer Hauptkomponentenanalyse. Die Ergebnisse zeigen, dass ein grenzüberschreitender Merit-Order-Effekt schon heute eine nicht vernachlässigbare Rolle spielt. In den Strommärkten der Niederlande, Belgiens und Frankreichs ist der preissenkende Effekt Erneuerbarer-Energien-Anlagen aus Deutschland in derselben Größenordnung wie die jeweiligen inländischen Merit-Order-Effekte. Insbesondere ist der Einfluss solarer Einspeisung größer als der Einfluss von Windkraftanlagen. Darüber hinaus wird gezeigt, dass kurzfristige, auf ARIMAX-Modellen basierende Preisprognosen in Frankreich, bessere Ergebnisse bei Miteinbezug grenzüberschreitender Prognosen Erneuerbarer Energien liefern.weiterlesen