Zur Geschichte und Sozialarbeit und Sozialarbeitsforschung Band 7
Produktform: Buch
In dieser außergewöhnlichen Sozialreportage berichtet Rosa Dworschak aus dem Leben der BewohnerInnen und Betreuerinnen des sogenannten "Negerdörfls", in dem sie von 1928 bis 1938 als Sozialarbeiterin tätig war.
1911 wurde für arme, unterstandslose und kinderreiche Familien in Wien-Ottakring eine Barackensiedlung errichtet – das sogenannte "Negerdörfl". Einer Überlieferung nach wurde der Name von dem Wiener Dialektausdruck "neger sein" = arm sein, abgeleitet, einer anderen nach seien so manche Bewohner keiner geregelten Arbeit nachgegangen und vom häufigen "In-der-Sonne-Liegen" gebräunt wie "Neger" gewesen. Die Erzählungen Dworschaks sind getragen von dem, was ihrem Verständnis nach für psychoanalytische Sozialarbeit grundlegend ist: Dem lebendigen Interesse für die anderen, der Fähigkeit zu verstehen, auf andere und deren Lebensauffassung einzugehen und sie nicht zu verurteilen. Diese historische Sozialreportage gewährt ebenso einen Einblick in das prekäre Alltagsleben eines Wiener Randbezirks der 1920er und 1930er, wie in die retrospektive Gedankenwelt einer engagierten Sozialarbeiterin. Neben einer historisch-biographischen Einführung von Thomas Aichhorn, stellt Martin Schenk (Sozialexperte der Diakonie und Mitbegründer des Anti-Armut-Netzwerks "Die Armutskonferenz") Rosa Dworschaks "Dorfgeschichten" in einen aktuellen sozialpolitischen Zusammenhang.weiterlesen