Die Bibliothekarin Maria Fender wird kurz vor dem Weihnachtsfest Opfer eines verstörenden Ereignisses mit unabsehbaren Folgen für sie und andere. Ungewollt und scheinbar ohne eigene Beteiligung gerät sie auf den Weg in den Dornwald der Seele. Aber sie ahnt und erkennt, dass nur durch ihr bewusstes und freies Handeln und ein individualisiertes Urteil fremde Schuld miterlitten werden kann.
Durch die Vermittlung ihrer Freundin, der Gymnasiallehrerin Esther Wohlleben, übernimmt der Anwalt Robert Stein ihren Fall, um ihr zu ihrem juristischen Recht zu verhelfen. Obgleich Stein durch seinen privaten Kontakt zu Esther erstmals auf die spirituellen und ihm fremden Aspekte von Reinkarnation und Karma hingewiesen wird, bleiben ihm als kritisch erzogenen Zeitgenossen diese Zusammenhänge von Schuld und Sühne, von Freiheit und Verantwortung lange verschlossen, bis auch er sein Leben noch einmal grundlegend und mutig verändern wird.
Der Schweizer Dichter Albert Steffen schreibt:
“Da werden z. B. gewisse Stücke vor den guten Leuten aufgeführt, worin Mörder oder Selbstmörder auftreten. Selbstverständlich ist gar kein Grund dazu, sie zu verbieten. Wenn das Böse existiert, so soll es auch sichtbar gemacht werden. Aber es wird ohne den geistigen Hintergrund, der dazu gehört, dargestellt. Das ist das Bedenkliche.”
Der Roman Dornwald ist der Versuch, die Bestimmung des Bösen vor einem geistigen Horizont zu zeigen. Er fordert die in der Gegenwart übliche Interpretation heraus, wie das Leben zu verstehen sei und welche Bedeutung dabei der Literatur erwächst.weiterlesen