eine reise in den senegal – so weit es geht jenseits touristischer
trampelpfade – wird zum ausgangspunkt für vergleiche mit daheim: im
senegalesischen dorf laufen die hühner genauso im hof herum wie im
burgenländischen, in dem die autorin aufgewachsen ist; die alten leute
sitzen auf matten unter dem baobab, zu hause auf dem bankerl unter
dem nußbaum; eine gastgeberin in dakar hat auf dem fernseher die
gleiche venezianische plastik-souvenir-gondel wie sie der österreichische
großvater einmal aus venedig mitbrachte – und sie ist sehr stolz, als sie
das hört. im dorf der fischer kann sich kein mensch fisch leisten, eine
pfandflasche oder die gestrige zeitung sind passable gastgeschenke –
und doch ist es schön dort. ein weiterer vergleich ist der zwischen dem
realen afrika und dem afrika aus dem fernsehen. bei genauerem hinsehen
erweist sich, daß das leben der leute sich in ihrem tagesablauf und vor
allem in ihren wünschen dort und da nicht besonders unterscheidet. – die
wünsche allerdings, so einfach sie sein mögen (essen, trinken, wohnen,
anziehen), sind oft viel schwerer erfüllbar als „bei uns“ im reichen europa.
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