Dr. Johannes Moeden
Heiratsschwindler - Bürgermeister - Hexenjäger
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Während des 16. und 17. Jahrhunderts wurden vor den weltlichen Gerichten des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation Tausende Hexereiverfahren geführt. Die moderne Hexenforschung hat sich intensiv mit den Verfolgungsstrukturen, den beteiligten Personen, insbesondere mit den Opfern beschäftigt. In der Nordeifel, in den Herrschaften und Städten des Erzbistums Köln und im Herzogtum Westfalen engagierten sich so genannte „Hexenkommissare“ in den Prozessen. Bislang fehlt es an Biographien, die deren Tätigkeit nicht nur vor Gericht, sondern ihre Ausbildung, ihr soziales Profil, ihre familiären wie beruflichen Netzwerke untersuchen. Für den Juristen Dr. Johannes Moeden, einen der berüchtigsten „Hexenkommissare“, wird diese Forschungslücke mit dem vorliegenden Buch geschlossen.
Die Autorin Karin Trieschnigg hat während zwanzig Jahren eine akribische Spurensuche in den Archiven betrieben, um die Biographie Moedens erstellen zu können. Aus vielen Puzzleteilchen konnte sie das Leben und das Itinerar Moedens rekonstruieren. Plastisch sichtbar wird nun ein Jurist, der seinen Weg machte vom sich fromm gebenden Jesuitenschüler in Koblenz über eine Studienzeit in Würzburg bis zu einem geachteten Ratsherrn und Bürgermeister in Münstereifel und schlussendlich als Assessor am Koblenzer Hofgericht. Sein Engagement als „Hexenkommissar“, das mehr als 300 Menschen den Feuertod brachte, hat seinem bürgerlichen Aufstieg nicht im Wege gestanden.
Neben diesem geradlinig erscheinenden Karriereweg enthüllt Karin Trieschnigg die zweite, weniger achtbare Seite des Johannes Moeden als Heiratsschwindler wie auch als Bankrotteur, der aus Münstereifel fliehen musste. Damit liegt erstmals die ausführliche Biografie eines Juristen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges vor, zu dessen alltäglichem Geschäft auch die Hexenjagd gehört hat.
Dr. Rita Voltmerweiterlesen
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