Drei Untersuchungen zur Körpersprache im französischen Mittelalter
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Anthropologie der Romantik ebenso wie die anthropologische Ausrichtung der Neuphilologien im 19. Jahrhundert haben die Sicht auf eine Vielzahl von kulturellen Phänomenen freigelegt. Nicht nur die Sprachen wurden in diachroner und synchroner Hinsicht erfaßt und ihre historischen Quellen vor allem in den zahlreichen Texteditionen gesichert, die als ein Ergebnis der romantischen Mittelaltersichtung zu verstehen sind.
Daneben überlebten Impulse zu einer ganzheitlichen Erfassung der jeweiligen Zielkultur, Impulse, die wenigstens bis auf Giambattista Vicos Scienza nuova und sein Projekt eines Wörterbuches aller mentalen Konzepte aller Völker und aller Zeiten zurückgeführt werden können. Dies betrifft vor allem auch die Körpersprache, Gestik und Mimik, die seit dem beginnenden 19. Jahrhundert wieder ein vermehrtes Interesse der Forschung verspüren konnten.
Doch nicht nur traditionelle Positionen der älteren Kulturwissenschaft und Anthropologie geben ihre Impulse an die Philologien im 19. Jahrhundert ab. Es kommen die Anregungen hinzu, die seit 1872 von Charles Darwins The Expression of the Emotions in Men and Animals in alle Richtungen ausgegangen sind.
Insbesondere die deutsche Romanistik, vor allem jene, die unter dem Einfluß Adolf Toblers stand, hat sich seit Darwin vermehrt Fragen der Körpersprache zugewandt und es sind eine Reihe von einschlägigen Dissertationen entstanden.
Mit diesem Band werden Arbeiten von drei Romanisten des ausgehenden 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts erstmals neu herausgegeben, darunter die bis heute nur partiell veröffentlichte Dissertationsschrift von Eduard Lommatzsch. Alle befassen sich mit dem Thema der Körpersprache im französischen Mittelalter, und zwar so, wie sie sich nach dem Befund der altfranzösischen Literatur darstellt.
Alle diese Schriften sind reiche Quelle für neuere Untersuchungen und stellen zugleich eine Herausforderung an eine moderne Philologie dar, die sich den Möglichkeiten einer kulturgeschichtlichen und literaturanthropologischen Fragestellung nicht verschließt.weiterlesen
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