Der Abwärtstrend des Lebens wird der Protagonistin Alex Klose mit ihrem Umzug von einer großen in eine kleine Wohnung deutlich vor Augen geführt: Was mit den angehäuften Dingen tun? Behalten, verschenken, verkaufen, in den Müll. Welche Bedeutung haben die Dinge? Alex kann sich nicht entscheiden, sieht in der notwendigen Aktion keine Entlastung, eher die Entsorgung ihrer Geschichte. Ihre Wohnungsauflösung zu Lebzeiten.
In ihrer Unentschiedenheit versucht Alex, die Vergänglichkeit von Augenblicken, von Dingen, von Gefühlen, zu fassen zu bekommen, die Sterblichkeit des Lebens – ist sie doch das Selbstverständlichste der Welt – sinnlich zu begreifen. Die Vergänglichkeit in den Alltag,
ins Tun und in Verhaltensweisen einzubeziehen.
Sich einzuverleiben.
Diesem Verlangen immer mehr innerlich zugewandt, verlässt sie zunehmend ihre äußeren strukturierten, geordneten Bahnen, findet Gefallen daran, fünf grade sein zu lassen. Ihre Erscheinung, ihre Wohnung, ihr soziales Leben verwahrlosen peu à peu. Sie wird süchtig nach Alleinsein, bricht freundschaftliche, familiäre, Liebes- und Arbeits-Beziehungen ab. Kontakte zu anderen Menschen ergeben sich nur noch sporadisch, mit knappem Wortwechsel zu ihrer Nachbarin auf dem Treppenabsatz, zu flüchtigen Begegnungen auf Parkbänken, an Bushaltestellen.
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