Ausgehend von Nancys „Dekonstruktion des Abendlandes“ wird eine andere Dekonstruktion erschlossen, die sich am phantasmatischen Aufbau von Sinnarchitekturen orientiert. Dabei kommen divergente und konvergente Modi individueller wie kollektiver Selbstbildungen zur Sprache.
Die Analyse dieser Selbstbildungen legt nahe, Mit-Sein nicht bloß als Berührung wie bei Nancy, sondern radikaler als Durchdringung zu verstehen.
Wie sehr wir das durchdringen, wovon wir selbst durchdrungen werden, wird am verstörenden Beispiel des aktuellen Gaza-Konflikts offensichtlich, jener Baustelle unter offenem Himmel, auf der die Selbst-Differenzen aller Konfliktparteien letale Spaltungen und Divergenzen befeuern.
Die Suche nach einer darüber hinausgehenden Konvergenz stellt auch die Dekonstruktion vor die Aufgabe einer Selbstdekonstruktion. Ein erster Schritt in diese Richtung könnte jenes Innehalten sein, das Nancy als Nicht-Berührung anspricht.weiterlesen