e Natural History of Burnet Moths (Zygaena Fabricius, 1775) (Lepidoptera: Zygaenidae) Part 6.3.2 Species section
Premium Edition with artwork
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Lieber Axel,
Deine Bi e um ein Grußwort zu Teil 3 – gedanklich auch in Gerrys Namen – ehrt mich sehr, vielleicht zu sehr! Ich
versuche es also in Brieff orm. Zuerst mein uneingeschränkter Glückwunsch: Du hast es tatsächlich gescha , die
monographische Bearbeitung aller Zygaena-Arten abzuschließen, in nie dagewesener fachlicher Tiefe und Detailliertheit,
au auend auf den allgemeinen Grundlagen aus Teil 1 und präsentiert in dieser Form!
In den vergangenen etwa 10 Jahren hast Du – auch mit vielältiger Unterstützung – noch vorhandene Kenntnislükken
mit etlichen ergänzenden Reisen in Vorder- und Mi elasien, Europa und Nordafrika geschlossen, und das neben
der Arbeit am Manuskript, umfangreichen Zuchten, berufl ichen und familiären Aufgaben.
Die zygaenologischen Vermächtnisse von Clas Naumann und Gerry Tremewan und Dein eigener Fundus sind zu
einem universalen Dreiklang zusammengeührt. Das konnte nur glücklich gelingen, wenn man ür seine Sache
brennt wie Du.
Seit den 1980er Jahren ha en wir durch die gemeinsame Mitarbeit am Grundlagenwerk „Die Schme erlinge Baden-
Wür embergs“ und das daraus resultierende „Artenschutzprogramm Schme erlinge“ der hiesigen Naturschutzverwaltung
zu enger Zusammenarbeit gefunden. Der deutsche Südwesten hat ja ür viele Schme erlingsvorkommen
nationale Bedeutung, u.a. auch ür die Kronwicken-Widderchen Zygaena angelicae elegans und Z.
fausta. Nach Deiner ersten Reise in den Iran mit Pit Kau 1997 konnte ich Dich dann ab 1998 auf zwölf Touren in
dieses wunderbare und widersprüchliche Land begleiten. Dabei wurde das Zitat unseres mehrmaligen Fahrers
Mustafa Salehi „…probably a new species…“, wenn er mit selbst gefangenen Zygaenen ankam, zum Gefl ügelten
Wort. Er ha e das ö ers von Dir oder Gerry aufgeschnappt, und nicht selten folgte auf eure Vermutung im Feld
danach die Beschreibung eines neuen Taxons.
Bei diesen prägenden gemeinsamen Reisen erlebten wir dicht ausgeüllte Tage, auch wirkliche Abenteuer und kritische
Situationen. Mir brachten sie exorbitante Ausbeuten an Macrolepidopteren aus wenig oder noch nicht erkundeten
Regionen. Dabei mussten wir leider auch geradezu im Zeitraff er erleben, wie die Landscha en des Iran innerhalb
von 20 Jahren atemberaubend katastrophal durch Entwässerung, Austrocknung, Abholzung, Überweidung, Erschliessung
und Zersiedlung weiter entwertet werden. Die Menschheit haut auch hier alles auf den Kopf, was der Planet zu
bieten hat…Wir fanden in manchen Gegenden ohnehin nur noch einen Abglanz ehemaliger Zustände vor, verglichen
mit früheren Berichten. Die zahlreichen Großschutzgebiete beherbergen zum Glück aber immer noch großartige
Landscha en mit einzigartiger Natur. So fand sich vieles zwar nicht mehr an den erwarteten Fundorten, konnte aber
in abgelegeneren Gegenden gefunden werden. Dabei half Dir Deine in Jahrzehnten gewachsene Intuition so o : Aus-
ührliches Absuchen des Gebirges vom Tal aus mit dem Fernglas und dann der Entschluss, eine verdächtige grüne
Klinge oder ein Hochtal zu ersteigen. Meistens kamst Du dann erfolgreich mit neuer Beute und ausgepowert zurück,
und unser jeweiliger Guide, der um die Lizenz bangte, falls etwas passierte, war je nach Naturell vorwurfsvoll oder
nur erleichtert. Und ich kannte solche Geühle auch, wenn das Treff en um Stunden überällig war und wir mit steigender
Besorgnis den Berg mit dem Fernglas nach Dir absuchten bei schon tief stehender Sonne… Und passiert ist ja
auch so einiges…. So konnten wir 1998 das historische Arge-Bam bewundern. Als wir 2004 dann von Balutschestan
kommend wieder hier eintrafen, lag seit 2003 alles in Trümmern, die überlebende Einwohnerscha der Neustadt war
in Zelten der Hilfsorganisationen untergebracht, Gerry ha e Tage zuvor einen schweren Sturz erli en und Du musstest
mit einer lebensbedrohlichen photo-phytotoxischen Reaktion mit Tennisball-großen Hautgeschwüren in stationäre
Behandlung, Folge nächtlicher Larvensuche in den Horsten eines unbekannten Doldenblütlers am Kuh-e Ta ān.
Die guten Erlebnisse und Erfolge wiegen dieses und anderes glücklich überstandene Ungemach auf: Die Diskussionen
und Gespräche bei einsamen Hochgebirgs-Lichtängen unter prächtigem Sternenhimmel über die Mechanismen
der Artbildung und interspezifi sche Beeinfl ussungen oder die eindeutige Unmöglichkeit der Existenz der
Welt…, der erste Blick morgens aus dem Zelt in den Sonnenaufgang, ein weiterer Tag Freiheit lag wieder vor uns…
Dabei begleiteten uns auch immer wieder einheimische und europäische Kollegen und Freunde, wie natürlich
Gerry Tremewan oder Bernard Mollet, Axel Kallies, Christoph Neumann, Wolfgang Kramer oder Hossein Rajaei.
Unsere Fahrer luden uns durchweg zu ihren Familien ein. Auch die immer herzliche Aufnahme bei der Familie
Deiner Tabassom in Teheran muss ich hier festhalten.
Danke ür diese Bereicherung auch meines Lebens und daür, dass ich die Entstehung Eures unvergleichlichen
Werkes miterleben dur e!
Dein Jörg
"Probably new species… ."
Jörg-Uwe Meineke
Kippenheim, 5.xi.2019weiterlesen
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