EIKON #122
Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst / International Magazine for Photography and Media Art
Produktform: Buch
Fast auf den Tag genau vor 100 Jahren wurde Inge Morath in Graz geboren. Um diesen runden Geburtstag zu ehren, wird das Werk der Magnum-Fotografin das Jahr 2023 hindurch in verschiedenen Ausstellungen (mit Schwerpunkt in ihrem zeitweiligen Wohnort Salzburg) und neuen Publikationen verhandelt; vieles davon unter der Federführung des Fotohofs, der sich um die Bekanntmachung von Moraths Arbeit in ihrem ehemaligen Heimatland besonders verdient gemacht hat (und der, folgerichtig, auf dem von ihm selbst ins Leben gerufenen Inge-Morath-Platz im Salzburger Stadtteil Lehen residiert).
Inge Morath, eigentlich ausgebildete Linguistin und Übersetzerin, arbeitete zunächst als Redakteurin für unterschiedliche Periodika, bevor sie unter dem Einfluss von Henri Cartier-Bresson und dessen präziser Bildkomposition Anfang der 1950er Jahre erstmals zur Kamera griff. Bereits kurz darauf folgten erste große Aufträge, die sie in verschiedene Metropolen rund um den Globus führten. Neben der Auftragsarbeit für die Fotoagentur Magnum forcierte Morath auf ihren zahlreichen Reisen freie fotografische Projekte, mit denen sie sich ihren persönlichen Interessen jenseits des Mainstreams widmen konnte. Zugleich zeugen ihre Fotografien auch „von ihrer Empathie, ihrem mangelnden Narzissmus, ihrer Neugierde auf andere menschliche Wesen und Kulturen, von ihrer Hoffnung, die Kunst könne eine Kerze gegen die dunkleren Elemente der menschlichen Natur sein“, wie es ihre Tochter Rebecca Miller im Vorwort des opulenten Bandes Inge Morath. Hommage (Schirmer/Mosel, 2022) beschreibt.
Auch der vorliegende Heft-Fokus, den Pia Draskovits für EIKON gestaltet hat und der die wichtigsten Stationen im Leben Moraths nachzeichnet, soll anlässlich des Jubiläums dem Schaffen der außergewöhnlichen Fotografin die Reverenz erweisen.
Nela Eggenberger
für EIKON, Juni 2023weiterlesen