Ein deutsches Trauerspiel
Die Tragödie der Millionen vergessenen Opfer von Flucht, Vertreibung, Bombenkrieg und Gefangenschaft
Produktform: Buch (sonst.)
Die Veröffentlichung Ein deutsches Trauerspiel ist eine Premiere, die den Vorhang des Schweigens und Verdrängens hebt, hinter dem die Millionen deutschen Opfer des zweiten Weltkrieges seit mehr als 60 Jahren verborgen werden. Erstmalig wird das Leiden und Sterben aller zivilen Opfergruppen in einer Publikation zusammengefaßt. Das reicht von den umgekommenen Flüchtlingen und Vertriebenen aus Ostpreußen, Westpreußen, Danzig, Pommern, Schlesien, dem Sudetenland, Böhmen und Mähren bis zu den deutschen Siedlungsgebieten im Osten Europas. Dem Untergang der vielen Flüchtlingsschiffe, die das Drama der ›Titanic‹ weit in den Schatten stellen, wird ein eigenes Kapitel gewidmet. Der Autor zeigt die unmenschliche Zerstörung aller deutschen Großstädte durch den alliierten Bombenkrieg und das unermeßliche Leiden und Sterben der Gefangenen auf den Todesmärschen und in den verschiedenen Lagern. Auch das furchtbare Schicksal der Millionen Frauen und Kinder wird mit einbezogen, die brutalster Gewalt und einem unvorstellbaren Grauen ausgesetzt waren. Nicht vergessen werden auch die vielen Hungertoten und Erfrierungsopfer nach Kriegsende durch die Unterversorgung in den alliierten Besatzungszonen.
Der andere Blickwinkel durch diese Gesamtbetrachtung aller zivilen Opfer zeigt aber auch ganz deutlich den Grund für die Verdrängung und Tabuisierung der öffentlichen Trauer in den Medien: die Millionen deutschen Opfer passen nicht in das bisher so penetrant dramatisierte Täter/Opfer-Schema:
• Die Leidtragenden waren nicht die schuldbeladenen Täter, sondern überwiegend unschuldige, wehrlose Opfer
• Fast Dreiviertel der deutschen Kriegstoten waren Zivilisten, meist Frauen, Alte und Kinder
• Die Mehrheit der Opfer ist auch nicht durch militärische Kampfhandlungen ums Leben gekommen, sondern durch Verhungern, Erfrieren, Erschöpfung, brutale Gewalt oder unterlassene Hilfeleistung der Sieger
• Die meisten dieser Opfer sind nicht während des Krieges gestorben, sondern nach Kriegsende bei den Vertreibungen, Verschleppungen, auf Märschen und Transporten, in der Gefangenschaft oder durch Unterversorgung in den alliierten Besatzungszonen.
Das Buch klagt nicht nur die Verdrängung und Verfälschung dieses Themas in der Gesellschaft und in den Medien an, es dramtisiert auch die Widersprüche. Einerseits die vielen tausend Mahnmale für die Gewaltopfer – von den individuellen Stolpersteinen bis zur fußballfeldgroßen Gedenk-Arealen und andererseits die unbestatteten Knochen von mehreren tausend deutschen Gefallenen, die in Pappkartons in einer alten Fabrikhalle in Nordböhmen lagern, weil für deren Beerdigung kein Geld da ist. Einerseits in Berlin eine Inflation des Erinnerns (Der Spiegel 45/2007) mit Mahnmalen für jüdische Opfer, Euthanasie-Opfer, für ermordete Homosexuelle, für Sinti und Roma, für Gestapo-Opfer und für Opfer der Roten-Armee-Fraktion und andererseits das Totschweigen – im wahrsten Sinne des Wortes – der Millionen getöteten deutschen Zivilisten. Auch ganz aktuell werden die jetzt in Slowenien entdeckten 540 Massengräber mit mehr als 100.000 Toten, davon vielen Volksdeutschen und deutschen Minderheiten, die durch Titos Kommunisten nach dem Krieg ermordet wurden, einfach ignoriert.
Das Buch fordert die Gesellschaft nicht nur zum Umdenken im Umgang mit unseren Toten auf, es bittet auch um konkrete Mithilfe für das Projekt einer Gedächtnisstätte, damit endlich – mehr als 60 Jahre nach Kriegsende – ein würdiger Ort des Gedenkens für die Millionen vergessenen Opfer von Flucht, Vertreibung, Bombenkrieg und Gefangenschaft geschaffen werden kann. Dieses deutsche Trauerspiel muß endlich ein Ende finden.weiterlesen
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