Der Journalist und Autor Georg Spiegelhofer nahm sich nach 60 Jahren die Mühe, eine rote Seemannskiste seiner vierjährigen Zeit bei den Wiener Sängerknaben nochmals zu sichten und zu durchforsten. Anlass war das 525jährige Jubiläum der weltbekannten Institution inm Jahr 2023 – der Autor ist genau um 450 Jahre jünger.
Wer schon immer sich für das Leben eines Wiener Sängerknaben interessiert hat, findet in dem reich illustrierten Zeitdokument „Ein kleines Lied“ auf 525 Seiten einen Blick „backstage“ und interessanten Lesestoff für Jung und Alt – Tourneen durch Europa, Kanada und die USA samt Notlandung, eine geplatzte Japan-Tournee, einen Streik des Chors auf
offener Bühne, den Glanz der bis auf den letzten Platz besetzten 255 Konzerte vor rund 250.000 Besuchern, einen Film fürs Kino, den Auftritt vor dem Präsidenten der Vereinigten Staaten John F. Kennedy 1961 im Stephansdom bis zum Drama des Stimmbruchs und das Ausscheiden in das »Mutanten-Heim« der Sängerknaben – ein knapp Vierzehnjähriger wieder als »Nobody« unter seinesgleichen. Nicht nur die Reisen, auch der Aufenthalt im Wiener Augartenpalais schweißte die 22 Buben des Lang-Chores zu Freunden fürs ganze Leben zusammen. Bis heute ist ihr mittlerweile 92jähriger Kapellmeister Prof. Gerhard Lang mit den inzwischen ebenfalls in die Jahre gekommenen Herren in herzlicher Verbindung. Georg Spiegelhofer hat ihm sein Versprechen, das Buch mit 50, dann mit 60, schließlich mit 70 und letztlich mit 75 Jahren zu schreiben, in den Mußestunden der Pension und Corona-Quarantäne endlich eingelöst.weiterlesen