Ein Raum des lebendigen Austausches
Landstraße 36 - vom Armenhaus zur Stiftungsimmobilie
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Ein Gebäude erzählt seine Geschichte. Das Haus an der Landstraße 36
in Linz hat tiefe Wurzeln, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen.
Es ist eine Bühne verschiedener Besitzerinnen und Besitzer, die Spuren
hinterlassen haben. Sie prägten das Haus. Als Bruderhaus stellte es einst
als Versorgungsstätte für die ärmsten Teile der Bevölkerung einen Ort
der Zuflucht dar. Im späten 18. Jahrhundert etablierte es sich als eine
bekannte Adresse der Linzer Restaurant- und Hotellerieszene. Entlang
der belebten Flaniermeile war die Landstraße 36 bald auch für Gewerbebetriebe
von großem Interesse. Viele unterschiedliche Unternehmen
bezogen über die Jahrhunderte das straßenseitig gelegene Verkaufslokal
des Hauses. Schließlich war das Hotel auch jener Ort, an dem in
Linz die Bilder laufen lernten und an dem oberösterreichische Kino-
Geschichte geschrieben wurde. Als das Haus 1920 in den Besitz der
Sozialdemokratie Oberösterreichs überging, wurde ein neues Kapitel
aufgeschlagen. Das Hotel „Schiff“ an der Landstraße 36 ging in die
Geschichte ein, nahmen doch von hier aus die Februarkämpfe 1934
ihren Lauf. Heute ist es das administrative Zentrum der Sozialdemokratie
in Oberösterreich und ein Gedenk- und Identifikationsort. In jüngerer
Zeit fanden die Räumlichkeiten des ehemaligen Zentralkinos eine neue
Bestimmung. Das Café Central ist ein beliebter Treffpunkt der Linzer
Innenstadt und das Central Linz hat sich zu einer gesellschaftlichen Drehscheibe
für zahlreiche Veranstaltungen bekannter Literaten und Entertainer
entwickelt. Und um den Bedürfnissen der jeweiligen Zeit und jenen
der Nutzerinnen und Nutzer gerecht zu werden, haben Generationen
von Architekten das Haus gestaltet, und Form und Funktionalität immer
wieder angepasst. Einer von ihnen war etwa Baumeister Sebastian
Moser, der um 1890 Veränderungen an der Fassade vornahm, die bis
heute Bestand haben. Auch der Parade-Architekt des „Roten Wien“ und
Schüler Otto Wagners, Hubert Gessner, hat als Gestalter des Zentralkinos
dem Gebäude seine markante Handschrift verliehen. In der jüngeren
Geschichte kam es zur umfangreichsten Veränderung im inneren
Aufbau und Raumkonzept, auch davon erzählt dieses Buch.
Eine Adresse, viele Geschichten.weiterlesen
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