Der spanische Fluss Guadalquivir erblickt das Licht der Welt im zauberhaften Naturpark „Sierra Cazorla“. Bereits seine Quelle ist mythenumwoben, weil man sich -ähnlich wie bei der Donau- streitet, welches nun der genaue Ursprung sei. Für die Touristen hat man sich zwar geeinigt, wo der «Nacimiento del Guadalquivir» ist, faktisch jedoch finden sich wenige Meter oberhalb der Quelle etliche Bäche und Zuflüsse, die plötzlich im Kalk verschwinden, um wenig später, dann eben als Guadalquivir, wieder zu erscheinen. Was hier wie ein rein geographisch-geologischer Streit aussieht, ist eine sehr philosophische Frage: Wo entsteht ein Fluss, wo endet er?
Eine poetische Hommage an den Fluss von der Quelle bis zur Mündung gibt es bisher noch nicht. Die «Verfolgung» des geliebten und gebeutelten, des idyllischen, grossartigen und kranken GQ hat den Autor erobert. Das persönliche Ansprechen des Guadalquivirs ermöglichte ihm stilistische Freiräume, die nichts als Projektionen sind und trotzdem den Fluss literarisch, ökologisch und politisch „beschreiben“.
„Schimmernde Texte auf dem Rücken des Hechts“ eben …weiterlesen