“Ein vordringlich europäisches Problem”
Umweltverschmutzung und saarländische Umweltdebatte im deutsch-französischen Grenzgebiet, 1945 bis in die 1960er Jahre
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Um aus den Erfahrungen der Vergangenheit Lehren zur Lösung heutiger Krisen abzuleiten, sollten auch Umweltkonflikte in einen größeren Kontext gestellt werden. Jonas Kaesler beleuchtet in seiner Dissertation historische Umweltkonflikte im saarländisch-französischen Grenzgebiet, die angesichts der derzeitigen Fragen nach Nutzen und Konsequenzen der fossilen Energiewirtschaft kaum aktueller sein könnten. Als Folge der industriellen Verschmutzung durch die französische Kohleindustrie in den 1950er Jahren kam es zur Konstituierung saarländischer Initiativen, welche die Verschmutzung der Luft und der grenzüberschreitenden Flüsse durch die französische Kohleindustrie kritisierten. Die französischen Verursacher der Umweltverschmutzung im Grenzgebiet zwischen Kleinblittersdorf und Großrosseln wiesen ihre Verantwortung für stinkende Gewässer und rußhaltige Luft jahrelang zurück. Der Band rekonstruiert die Entstehung, den Verlauf und das Ergebnis eines Umweltkonflikts, der in seinem „lokalen Kontext transregional, und in seinem europäischen Kontext transnational” war. Die Auswirkungen umweltverschmutzender Aktivitäten zogen, wie im Fall der saarländisch-französischen Umweltdebatte, soziale, ökonomische und politische Kreise, die weit über den eigentlichen lokalen Kern des Konflikts hinauswuchsen.
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