Eine experimentalökonomische Untersuchung von Recyclingverhalten
Produktform: Buch
Natürliche Ressourcen sind durch negative Umwelteinwirkungen bedroht, zugleich birgt ihre Knappheit Konfliktpotential und gefährdet die menschliche Entwicklung. Durch die Verstärkung von Recyclingaktivitäten lassen sich diese lokal wie global bestehenden Herausforderungen angehen. Um allerdings die in Abfällen befindlichen Rohstoffe im Kreislauf zu halten, ist die Mitwirkung von Privathaushalten von wesentlicher Bedeutung. Aus ökonomischer Perspektive besteht diesbezüglich ein Dilemma, da private Kosten des Recyclings den unmittelbar daraus resultierenden privaten Nutzen häufig übersteigen: So würden rationale Akteure auf jegliche Recyclingaktivität verzichten, könnten aber bei Kooperation wechselseitig vom Nutzen des Recyclings profitieren und sich insgesamt besserstellen. Die Ökonomik bietet mit Instrumenten wie dem Pfandsystem Lösungen an, die jedoch Grenzen unterliegen.
In dieser Arbeit wird die freiwillige Mitwirkung am Recycling experimentalökonomisch im Labor untersucht. Grundlage bildet ein erweitertes Öffentliches-Gut-Spiel, in dem Recycling als Beitrag in ein Kollektivgut „Umwelt- und Ressourcenschutz“ interpretiert wird. Die Gesellschaftsmitglieder erhalten darin die Möglichkeit zu Investitionen, die einen Nutzen für gesellschaftliche Subgruppen oder die gesamte Gesellschaft nach sich ziehen. Vor diesem Hintergrund bezieht sich die Fragestellung dieser Arbeit auf die Folgen der Einführung exklusiver Recyclingsysteme, die Zusammensetzung gesellschaftlicher Subgruppen sowie die Wirkung eines Wettbewerbs zwischen diesen. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Einführung zusätzlicher Recyclingoptionen mit spürbarem Nutzen zu höherer Beteiligung am Recycling führt – ebenso wie die Verschiebung von Recyclingentscheidungen in den Kontext sozial verbundener Gruppen mit nicht-diskriminierender Identität.weiterlesen