Um 1979 begannen der amerikanische Filmemacher Robert Kramer und der französische Schizoanalytiker Félix Guattari gemeinsam an einem Film über zwei Flüchtlinge aus der italienischen Autonomiebewegung, Latitante, zu arbeiten. Der Film, in dem Pasolinis enge Freundin Laura Betti die Hauptrolle spielen sollte, war als eine Art kollektive Reflexion über die Endlichkeit und Zerbrechlichkeit des Körpers geplant, »dem enormen Gewicht der Dinge, wie sie sind, entgegengesetzt«. Ein Film über die Intimität des Widerstands. Irgendwo auf dem Weg dorthin verwandelte sich der Film in ein gänzlich anderes Wesen, den Science-Fiction-Streifen Un amour d’UIQ, eine formale Verschiebung, die (un)bewusst von den umfassenderen politischen Veränderungen im Off geprägt war: von den großen ideologischen Erzählungen der 1960er und 70er Jahre hin zu den Videodrome-Mutationen, die die gegenkulturellen Entwicklungen der 1980er Jahre kennzeichnen sollten.
Guattaris Erzählung schlägt in gewisser Weise eine Brücke zwischen diesen beiden Strömungen, indem sie die Entschlossenheit der ersteren und die konzeptuellen Mittel der letzteren entlehnt. Der kopflose Körper des Operaismo mit seinem Fehlen politischer Organe kündigte einige der am stärksten politisierten Formen des Cyberpunks und seines Antiautoritarismus an. Das gesamte Drehbuch ist von einer spürbaren Spannung in Richtung eines Kinos durchzogen, das in der Lage ist, die Gegenwart und ihre Realitäten nicht nur kritisch zu betrachten, sondern sie radikal umzugestalten.weiterlesen