Das Ende des Ersten Weltkriegs läutete in ganz Deutschland eine Zeit der Unsicherheit und Umbrüche ein. Erst ab 1924 begann in der noch jungen Weimarer Republik eine Phase relativer Stabilität, die von wirtschaftlichem Aufschwung und einer kulturellen Blüte geprägt war. Der Begriff der „Goldenen Zwanziger“ wurde zu einem Synonym für diese einzigartige Epoche, die mit der Weltwirtschaftskrise 1929 ihr Ende fand. Dabei sind es aber vor allem die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen in den Großstädten – allen voran in Berlin – die die öffentliche Wahrnehmung bestimmen. Ländliche Regionen spielen so gut wie keine Rolle und waren bislang auch kaum Gegenstand der Forschung.
Der Begleitband zur Ausstellung im Freilichtmuseum Glentleiten nimmt nun gezielt den ländlichen Raum Oberbayerns in den Blick. Die Autorinnen und Autoren spüren der Lebenswirklichkeit der Bevölkerung auf dem Land nach und spannen dabei einen Bogen vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Aufstieg der Nationalsozialisten. Zahlreiche historische Abbildungen ermöglichen eine bislang vernachlässigte, unbekannte Perspektive auf die „Goldenen Zwanziger Jahre“.weiterlesen