Ein einfacher, nicht winterfest zurückgelassener Wasserhahn
zwingt Paul trotz Erkältung zur Reise. Er soll, nach dem
plötzlichen und rätselhaften Verschwinden seines Bruders,
einen Rohrbruch im alten Familienanwesen verhindern. Der
Ingenieur, der sonst in Krisengebieten an Brücken und Staudämmen
arbeitet, begibt sich notgedrungen auf eine Expedition
in ein tief verschneites französisches Dorf. Was den
Mann im verlassenen Haus seiner Kindheit erwartet, erfordert
jedoch mehr als handwerkliches Geschick, und auch
technisches Gerät bringt hier keinen Segen mehr. Unter den
Schneemassen zeigt sich, wie rissig und hinfällig alles geworden
ist. Bei Tütensuppe und Doregrippin, mit Blick auf
einen Fernseher ohne Ton beginnt Paul zu begreifen, wovor
sein Zwillingsbruder geflohen ist.
Ein kleines Buch zum großen Staunen darüber, wie wenig es
braucht, damit alles völlig anders kommt, und darüber, zu
welch radikalen Entscheidungen der Mensch in der Lage ist.
Mit Meine Krönung erschien (Steidl 2011) erstmals ein Buch
von Véronique Bizot auf Deutsch. Für dieses international erfolgreiche
Romandebüt erhielt sie den Grand Prix du Roman
der französischen Schriftstellervereinigung und den Autorinnenpreis
Prix Lilas. Eine Zukunft war auf der Shortlist des Prix
Médicis 2011. Véronique Bizot lebt in Paris.weiterlesen