Der Gang durchs Allgäu führt den Autor an den Eingang zu sich selbst. Unter seiner Perspektive wandelt sich die vertraute Landschaft in ein mehr und mehr surrealistisches Panopti¬kum. das seine „Befindlichkeiten In überdimensionale Ausmaße trans¬poniert“. Glassl gibt sich nur als Herausge¬ber dieses ungewöhnlichen „Konglomerats“ aus.Ich wollte mich da¬mals verstecken“, erklärt er die Wahl seines Pseudonyms. Zu stark, zu übel sei der Inhalt seiner unverblüm¬ten Lebens- und Gefühlsbeschrei¬bungen. Glassls Lust für alles Expe¬rimentelle. seine Vorliebe für Surrea¬listen und Symbolisten - all das konnte er auf vortreffliche Weise in seinem Buch ausleben. Es ist zugegebenermaßen keine leichte, dafür um so mehr anregende Literatur. Glassl alias Petiver („das ist quasi die französische Übersetzung von Glassl") schreibt eindeutig Unein¬deutiges, das bei längerem Einwir¬ken eindeutig wird. Dem Leser bleibt dabei erfrischend viel Raum für eigene Gedankenwege, auf denen er lustvoll in die Unendlichkeit seiner Phantasie wandern kann. Keine Lektüre für zwischendurch, eher Leitfaden für die Erforschung eige¬ner Erkenntniswelten. Und beileibe keine intellektuelle Germanistenprosa, bei der Sprache zum Selbst¬zweck wird. Glassl gelang mit sei¬nem ersten Buch die Erzeugung einer schwebenden Atmosphäre des Irrealen mit ihrer kunstvollen Vieldeutigkeit, die weniger auf das Verstehen als auf die suggestive Empfänglichkeit des Lebens zu wirken bestrebt ist.weiterlesen