Das einhundertjährige Jubiläum dieser Kongregation an ihrem südwestdeutschen Standort bietet eine einzigartige Gelegenheit, ihrer Geschichte bis nah an die Gegenwart zu folgen. Die Darstellung versteht sich in erster Linie als historische Studie, wenn auch die konkrete und sich wandelnde Umsetzung des religiösen Lebens der Gemeinschaft sowie deren Spiritualität immer miteinzubeziehen sind, stellt dieses doch jenes Proprium dar, welches religiöse Gemeinschaften von profanen Gruppierungen unterscheidet. Die Geschichte einer Kongregation ist fest verankert in der Kirchen- und Ordensgeschichte, ist aber auch Teil der Sozial-, Caritas-, Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte. Diesen Anteil gilt es der Nachwelt zu überliefern, umso mehr, als der seit einigen Jahrzehnten immer dramatischer werdende Rückgang der Zahl der Ordensleute nicht nur die Erinnerung an deren vielfältiges Wirken zu gefährden scheint, sondern auch, weil diese Entwicklung, die man heute als „Reduktionsprozess“ umschreibt, noch nicht am Ende angekommen ist. Ordensleben hat eine mehr als tausendfünfhundertjährige Tradition, war aber auch immer in Bewegung und Veränderungen unterworfen. Der Rückgang religiöser Gemeinschaften in der Gegenwart wird mitnichten das Ordensleben an sich zum Erliegen bringen – aber man muss abwarten, in welcher Form sich dieses zukünftig gestalten wird. So ist auch die Geschichte der Schwestern vom hl. Josef Teil einer großen Tradition.weiterlesen