Schwarze Löcher sind Objekte, die in ihrer Masse verdichtet, eine starke Gravitation in ihrer unmittelbaren Umgebung auslösen und in ihrer Kompaktheit nicht einmal dem Licht die Möglichkeit lassen, diese zu durchlaufen oder zu verlassen.
Die sprachliche Verdichtung in der Poesie funktioniert in umgekehrter Weise, sie schafft in ihrer Knappheit neue Welten, lässt Lichter entstehen, bildet Leuchttürme und schafft Platz und Orientierung – auch wenn ihr eine ähnlich starke Anziehung zugeschrieben ist, entlässt sie einen jedoch immer reicher wieder daraus.
Raoul Eisele, geboren 1991, debütierte 2017 mit dem Gedichtband morgen glätten wir Träume, Edition Yara, Graz. 2019 wurde er mehrfach ausgezeichnet, erhielt 2020
unter anderen das Startstipendium für Literatur Wiens sowie eine Residency im Salzburger Künstlerhaus.
Er wird im Herbst 2021 Stadtschreiber Stuttgarts sein.weiterlesen