Das Magdeburger Festungswerk war eine erstaunliche Leistung, die über Jahrhunderte wuchs und schließlich ein gigantisches Netz an Wällen, Bastionen und Gräben um die Stadt zog. Bis heute bleibt es ein grandioses Denkmal deutscher Ingenieurskunst und militärischer Ideenvielfalt. Den jeweils modernen Waffen ein entsprechendes Bollwerk zu schaffen, führte zu über- und unterirdischen Anlagen, von denen es in Europa kaum vergleichbare gab. Doch die Festung wurde nicht durch militärische Einwirkung sondern durch bürgerlichen Willen beseitigt. Dr. Reps, Vorsitzender der IG Festung im Kultur- und Heimatverein schreibt dazu im Vorwort dieses neuen Buches über die Magdeburger Festung: „Kaum war der Ausbau beendet, war ihr Schicksal bereits besiegelt. Es wurde Platz geschaffen für die Stadterweiterung. Die Festungsanlagen der Nord- und Südfront verschwanden fast vollständig. Die Zitadelle auf dem Werder wurde 1927 abgerissen. Nach den gewaltigen Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges spielte Denkmalschutz aus finanziellen und politischen Gründen kaum eine Rolle. Es verschwanden z. B. Kavalier VII und die nördliche Künette sowie die Außenanlagen des Kavalier Scharnhorst unter dem Trümmerschutt Magdeburgs. Das einzige noch vollständig erhaltene Kavalier V fiel in den Außenteilen bis an die Kehlkasematten dem Bau des Magdeburger Rings zum Opfer. Noch im Jahre 2003 wurden in einer Blitzaktion die letzten Reste der Befestigungsanlagen in der früheren Friedrichstadt abgetragen.“ Helmut Menzel und Günter Adlung stellten sich der interessanten Aufgabe, eine Bilddokumentation über die Festung Magdeburg von ihren Anfängen bis heute zusammenzustellen. Dazu wurden einzigartige Fotos aus dem Magdeburger Stadtarchiv, des Fotografen Joachim Schultz sowie vielen privaten Sammlern zusammengetragen, um die größte preußische Festung auf 240 Seiten in Bild und Skizze vorzustellen. Übersichtlich gegliedert und mit anschaulicher Darstellung der Festung um 1880 im Vorsatz kann der Betrachter sich durch die einzelnen Festungsteile bewegen. Dabei stammen die meisten Fotos aus der Pionierzeit der Fotografie um 1880/90. Abschließend werden im Bildband „Einst stärkste Festung Preußens - Bilder aus der Magdeburger Festunggeschichte“ der Grüne Ring vorgestellt und Bilder aus dem Garnisonsleben gezeigt.weiterlesen