Philosophische Briefe aus den Semesterferien Frühjahr 1962 an Heide Heinz
Produktform: Buch
Gewohnheitsmäßig verbrachte ich während meines Studiums in Saarbrücken den größeren Teil der Semesterferien bei meiner Stammfamilie in Perl, insbesondere meiner alten und kranken Eltern wegen, aber auch aus finanziellen Gründen sowie, nicht ganz zuletzt, weil ich im alten Zuhause musizieren konnte. Damals stand ich ganz zu Anfang der Abfassung meiner Dissertation, konnte es aber nicht unterlassen, an davon unabhängigen eigenen Gedanken stolz selbstdenkend und mit recht langem Atem zu laborieren – wie es eigentlich doch dem Philosophen, auch dem künftigen, gebührt.
Diesmal aber hatte es mit solcher fast schon pragmatisch fahrlässigen Schwerpunktverschiebung seine ganz besondere Bewandtnis, denn vor den kleinen Semesterferien, Anfang 1962, lernte ich meine künftige Frau, Heide, geborene Hömberg, die in Wuppertal wohnte, kennen, und prompt nutzte ich die Gelegenheit der ersten Trennung, mich selbst mit meinen selbsteigenen Gedanken ihr in extenso vorzuführen – ohne die willkommene Adressierung an sie hätte ich schwerlich derart kontinuierlich und nachdrücklich den hier vorgelegten Großexkurs, Protoform meiner späteren Philosophie, welche die Publikation rechtfertigen möge, verfassen können.weiterlesen