Karin Brandauers Film basiert auf der berühmten soziologischen Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“. Wie „Teilnehmer an einer Expedition ins Unbekannte“ fühlen sich 1932 die jungen Wissenschaftler beim Verlassen des Psychologischen Instituts der Wiener Universität, als sie nach Weissenberg, einem Industriedorf, aufbrechen. Sie sind voller Begeisterung für die Wissenschaft. Sie vertrauen auf ihre Objektivität. Sie glauben an ihre Funktion bei der Verbesserung der Welt. In Weissenberg ist die Textilfabrik in Konkurs gegangen. Sie war der wichtigste Arbeitgeber. Die Lebenssituation der arbeitslos Gewordenen verändert sich. Gewissenhaft notieren die Sozialforscher das Verhalten der Menschen. Doch vor Ort sehen sie sich weniger erkenntnistheoretischen Deduktionen als sozialen Problemen gegenüber. Die Solidarität unter den Arbeitslosen zerbricht, als Arbeitskräfte zum Abbruch der Fabrik gesucht werden; die Wissenschaftler verlassen ihre Objektivität. Es ist der Versuch, gleichzeitig zu beobachten und zu helfen, doch das Ergebnis ist fraglich. Immer mehr greift völkischer Geist auf das kleine Dorf über.weiterlesen