Zielt Historische Justizforschung speziell auf spanische Justiz zwischen Ancien Régime und demokratischem Rechtsstaat ab, hat sie nicht nur ihre eigenen Voraussetzungen zu überdenken, sondern auch Kontakt zum internationalen Forschungskontext und die Diskussion mit der nachfranquistischen Debatte zu suchen. Dementsprechend geht es um spanische und deutsche Justizarchive sowie um historische Prosopographie am Beispiel portugiesischer, deutscher und selbstverständlich spanischer Juristenpopulationen; stehen verfassungs- und privatrechtliche Interpretationen zur neueren Justizgeschichte dieses Landes neben einer Untersuchung zur zeitgenössischen Professionalisierung der dortigen Juristen; und werden weitere sozialwissenschaftliche Erklärungsmodelle für justizielles Intervenieren seit dem 18. Jahrhundert vorgestellt, wobei an Frankreich, Deutschland und Spanien gedacht wird. Abgesehen davon kommen Richterrecht in der jüngsten kontinentaleuropäischen Tradition und Implementierungsschwierigkeiten zur Sprache, mit denen man gerade im spanischen Fall auf dem langen Weg zu einem justizorientierten Rechtsstaat rechnen mußte. Die Beiträge sind entweder in Deutsch, Französisch oder Spanisch abgefaßt.weiterlesen