Als Johnson 2002 den hochangesehenen Tomas Tranströmer-Preis erhielt, zeichnete ihn die Jury als einen 'Wörter aufwiegelnden Erneuerer und gelehrten Spötter, provozierenden Modernisten und treuen Provinzialisten' aus. Elchzeit gibt zum ersten Mal in deutscher Sprache einen Eindruck von der poetischen Stimme dieses Dichters, mit einer Auswahl aus den Bänden der letzten dreißig Jahre.
Der ehemalige Avantgardist ist mit den Jahren zu einem genauso überzeugenden Naturlyriker geworden, sachkundig wie sein Landsmann Linné, der Natur und ihren Geräuschen eher mit den Mitteln einer sachlichen Wissenschaftssprache nachhörend als mit den herkömmlichen Naturbeschwörungen der Poesie. Seine Gedichte, in denen Menschen und Landschaft einander begegnen, sind eigentümlich lapidare, aufrichtige Annäherungen an eine 'Ahnungsgrenze', hinter der die lyrische Sprache wieder ungenau würde.
Johnsons Gedichte sind oft lange, mehrteilige Gebilde, wie etwa sein Zyklus '32 Arten Elstern zu betrachten oder von ihnen betrachtet zu werden'. Ihr Thema ist das Erfahrbare, sei es autobiographisch oder naturbetrachtend; Spekulatives ist ihnen auf erfreulich nüchterne Weise fern – und daraus entstehen fremdartige poetische Überraschungen ganz außergewöhnlicher Art!weiterlesen