Die Software-Infrastruktur heutiger Unternehmen vollzieht eine zunehmende Transformation von monolithischen Anwendungssystemen hin zu modularen, komponentenorientierten Architekturen. Ziel ist dabei die Wiederverwendung bereits bestehender Komponenten und die flexible Anpassung der Anwendungssysteme an die Prozesse im Unternehmen. Derzeit werden hierzu so genannte Service-orientierte Architekturen (SOA) diskutiert, in denen die einzelnen Anwendungskomponenten miteinander über einen zentralen Verzeichnisdienst in Kontakt treten und Dienste austauschen. Ein Austausch kostenpflichtiger Dienste hat insbesondere zwischen Unternehmen und damit wirtschaftlich unabhängigen Instanzen wachsende Bedeutung. Daher stellt sich, neben der im Bereich der verteilten Systeme der Informatik untersuchten technischen Koordination, zunehmend auch die Frage nach einer ökonomischen Koordination der beteiligten Akteure. Innerhalb der Service-orientierten Architektur fehlt der Aspekt der ökonomischen Koordination jedoch weitgehend. Die vorliegende Arbeit untersucht Erweiterungsmöglichkeiten der Service-orientierten Architektur um eine ökonomische Koordination. Hierzu können, neben Verhandlungen über den Preis, auch Verhandlungen über weitere Parameter, wie Funktionsumfang oder Qualität des ausgetauschten Dienstes zählen. Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Idee eines elektronischen Marktes für den Handel mit kostenpflichtigen digitalen Diensten. Aufbauend auf einer Bestandsaufnahme im Bereich Service-orientierter Architekturen, folgen der Entwurf und die Diskussion geeigneter Koordinationsmechanismen und Architekturen zur Umsetzung der ökonomischen Koordination. Anschließend wird ein agentenbasierter Simulationsansatz vorgestellt, der die vergleichende Bewertung von verschiedenen Koordinationsmechanismen und Architekturvarianten zur Umsetzung der ökonomischen Koordination in SOA ermöglicht.weiterlesen