Ergebnisse der Internationalen Elfriede Jelinek-Tagung 1.-3. Juni 2006 in Tromsø
Produktform: Buch
Was, wenn ein Autor den „Tod des Autors“ mit der Erinnerung an ermordete Autoren verkoppelt? Wenn ein Roman das „Nachleben im Zitat“ mit der prekären Spurenverwertung im ‚Shoa-Business’ verschränkt? Die Beiträge des vorliegenden Bandes dokumentieren, wie eng in den Arbeiten Elfriede Jelineks die Figur des intertextuellen und –medialen Zitats mit Fragen der politischen Legitimität und der Verantwortung für unabgegoltene Rechte verwoben ist – Fragen, die nicht zuletzt auch der Literaturwissenschaft als Disziplin gelten. Denn wiederholt werden gängige Prämissen und Ordnungssysteme offen herausgefordert und zur Korrektur retourniert (modern vs. postmodern, Hermeneutik vs. Dekonstruktion, öffentliches vs. literarisches Gedenken). Die hier versammelten Aufsätze belegen, welches Erklärungspotenzial sich gewinnen lässt, wenn der Raum des philologisch Denkbaren um das Spannungsfeld von Tradition, Politik und Zitat erweitert wird, und sie fügen sich zu einem leisen Plädoyer – für eine Trendwende in der Jelinekforschung wie in dem, was einst kritische Öffentlichkeit hieß.weiterlesen