Vorliegender Band beschäftigt sich mit der ab 1986 bestehenden Wiener Künstlergruppe GANG ART. Diese arbeitet multimedial mit dem Schwerpunkt auf die Gestaltung von Zeitabläufen in öffentlichen Räumen in einer Art gattungsentgrenzten Kunstform der Gegenwart. Mehr als ein Kunstwerk oder eine Werkgruppe also behandelt diese Arbeit ein poietisches Verfahren. In ihrer interdisziplinär verfassten Untersuchung zielt die Autorin über einzelne dinghaft indentifizierbare Werksetzungen hinaus auf einen schwer zu greifenden Zusammenhang, der jenseits der dinglichen Gegeständlichkeit und der schlichten Bildwahrnehmung liegt.
Angesichts der poietischen Energien der Kunst jenseits von Duchamp und FLUXUS kommt die Idee einer wissenschaftlichen »Beschreibung und Deutung von Kunstwerken« wahrnehmbar in Schwierigkeiten. Das Event als Erreignis und Hervorgang der Kunst an sich ist Thema der Arbeit, also die Kunst im ganzen. Aus dem Ansinnen einer methodisch sichernden Beschreibung ergibt sich eine Fülle von Problemhorizonten, deren reflexive Aufhellung die kunsthistorische Methodendiskussion des zwanzigsten Jahrhunderts wiederholt beschäftigt hat. Mit einem Vorwort von Hubert Sowa.weiterlesen