Ereignisse im Lubéron
Wahrnehmungen in der Provence 1961-2006. Erzählungen und Notizen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Inhalt des Buches
Vorwort 9
Erinnerungen an den Deutschen Krieg von 1940, an missbrauchte Kinder in Lothringen, im Land des "Erzfeindes" Frankreich. Erste Notizen über Brückenpfeiler in der Provence, dem Traumziel im neuen Freundesland.
Monsieur Morin 17
Erste Schritte in einem Weiler namens Petite Racine. Der Großmut des Bauern Philippe Morin, der nach Rückkehr aus deutscher Kriegsgefangenschaft zum ersten Mal wieder Deutschen begegnet. Erinnerungen an deutsche Frevel in der Provence. Erste Lektionen über die mediterrane Natur.
Patrick Borel 39
Die ersten Nachbarn in Petite Racine. Patrick Borel, der gescheiterte Student und Revolutionär. Sein Aufstieg und sein Ende als Maler. Die hübsche Florence und ihre Rote Sonne. Recherchen für eine Cinecittà im Maquis. Grausamkeiten im Lubéron. Die Kommune und ihr fragiles Leben. Freiheiten und Torheiten im vermeintlichen Paradies.
Nadine Borel 59
Das tragische Ende ihres Mannes Patrick Borel. Eine Beerdigung in Bellemure. Nadine Borel, die Ausgestoßene, ihre Überlebensversuche und ihre absonderliche Existenz in den letzten Ruinen von Petite Racine.
Die Großfamilie Parentini 77
Das karge Leben italienischer Auswanderer in der Provence. Die Integration der zweiten und dritten Generation. Kirschenernte und Lavendeldestillation. Von Petite Racine nach Rio de Janeiro. Die Chancen der Jugend. Der alberne Prozess um eine Scheune oder die Moral landloser Pächter.
Jean Ravaud 105
Neue Mauern in Petite Racine. Das einmalige Hammelfest im Hameau. Die Erntehelfer und die Vorurteile gegenüber den Gitans, wie man in Frankreich die "Zigeuner" nennt. Die Jagd im Maquis und anderswo. Die Unvernunft des Bauern Jean Ravaud. Erster Diebstahl im Hameau.
Justus 125
Gehversuche eines Deutschen auf dem Plateau les Claparèdes. Erkenntnisse über Ökologie. Über den Umgang mit Leben und die Rekultivierung eines alten Terrains. Die Zedern, die Bories und die Schönen des Lubéron.
Vinzent Larralde und Louis Sanchez 137
Die achtbaren Maurer aus Bellemure, ihre spanische Vergangenheit und ihre Chancen in Frankreich. Indochinesische Sklaven der deutschen Wehrmacht in Petite Racine. Episode mit einem tunesischen Arbeitslosen.
Chapelle Saint Cyrill 147
Der Sanierungseifer der Gemeinde Bellemure. Wallfahrt zur Chapelle St. Cyrill und andere religiöse Merkwürdigkeiten. Eine Kultstätte wird zum Multifunktionsgelände. Rallye im Maquis. Konzessionen an die Jugend.
Roger und Marcel 157
Die Augenlust des Alters und der Reiz der Jugend.
Justin 161
Der Spurensucher und die Schriftsteller. Über François Morenas, Pierre Pessemesse, Jean Giono und den Marquis de Sade. Erinnerungen an die Résistance, an René Char und Samuel Becketts Jahre in Roussillon. Besonderheiten zwischen Lubéron und Mont Ventoux. Die Strasse der Waldenser und das Archiv der Inquisition. Fête de la lavande in Sault.
Notizen 177
Geschätzte Freunde und Erfahrungen mit lästigen Besuchern. Ein Anschlag auf die Force de frappe. Sommerliche Entdeckungen. Über Arroganz und Ignoranz. Konflikte und Kontakte mit den reichen Invasoren. Der Samstagsmarkt in Apt. Die Folgen der Abrüstung. Brüssel und der Ziegenkäse.
André Talbot 205
Der verschollene Nachbar von Petite Racine. Ein Wohnweiler für Senioren. Die Adelsfamilie und der Widerstandskämpfer. Dialoge über die Provençalen, über Frankreich und Deutschland und die "dunklen" Jahre. Epilog auf den veränderten Hameau Petite Racine und den Charme alter Mauern.
Klappentext
Ich bin dankbar, dass ich heimisch werden durfte in der Provence. Ich bin zufrieden, dass mich die Handwerker, die Bauern und die Nachbarn akzeptieren und nicht nur, weil ich Steuern zahle an den französischen Staat wie sie. Und wenn ich deren Geschichten erzähle, wenn ich versuche, ihre Schwächen und ihre Sorgen zu notieren, wenn ich die Eigenart meines näheren Umlandes zwischen dem Lubérongebirge und dem Mont Ventoux mit meinem subjektiven Blick betrachte, wenn ich - befangen und einseitig allemal - einige landschaftliche und historische Befunde herausgreife, ohne die Rolle eines Reiseführers zu spielen, wenn ich mich der Freunde und der Fremden erinnere, wenn ich das Alltägliche verlasse und mich in die Niederungen politischer Betrachtungen begebe, wenn ich von Arroganz und von Intoleranz der neuen Zuwanderer spreche - so sind dies Fragmente meiner eigenen Erlebnisse und Erfahrungen von vierzig provençalischen Jahren. Gewiss habe ich manche Begebenheiten aus dem Gedächtnis und manche Notizen aus den Augen verloren, und als Folge meiner häufigen Abwesenheit mögen mir viele Ereignisse entgangen sein, oder womöglich habe ich mich im Dschungel drittrangiger Details verrannt. Keineswegs aber ist irgendeine Schilderung erfunden, allenfalls habe ich die Rollen von Personen und Plätzen vertauscht, und dies sogar vorsätzlich. Karl Wiehnweiterlesen
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