Die Frage nach dem richtigen Umgang mit rechten Parolen und Parteien ist hochaktuell und doch keinesfalls neu. In den 1960er Jahren gründete sich die NPD und stellte die Gesellschaft der Bun-desrepublik vor große Herausforderungen. Eine Gegenreaktion kam von der 1967 in Freiburg ge-gründeten „Bürgeraktion zum Schutz der Demokratie“, die sich mit phantasievollen Mitteln, rein argumentativ und nah am Widersacher der damals erstarkten NPD bundesweit in den Weg stellte. Die Bürgeraktion argumentierte mit ihren geschulten Rednern landauf, landab auf den gut besuch-ten Versammlungen der NPD inmitten der Höhle des Löwen gegen die Rechtsextremisten und ihre Geschichtslügen. Die Argumente und ihre Vermittlungsform zielten darauf ab, die Glaubwürdigkeit der NPD zu untergraben und sie damit bei ihrem Klientel politisch farbloser werden zu lassen. Damit trug diese heute fast vergessene Gruppe dazu bei, die NPD 1969 aus dem Bundestag fernzuhalten. Nur so wurde die sozial-liberale Koalition von SPD und FDP rechnerisch überhaupt erst möglich. Die Freiburger Historikerin Angelina Flaig erinnert in ihrem Buch an ein zivilgesellschaftliches En-gagement, das 1970 für seine Verdienste um den Erhalt der Demokratie mit dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet wurde.weiterlesen