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Ersatzbrennstoffe 3

- Immissions- und Gewässerschutz - Qualitätssicherung - Logistik und Verwertung - Deponierung der Schwerfraktion -

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Die mechanisch-biologische Abfallbehandlung ist ein seit dem 1. März 2001 mit der Artikelverordnung auch vom Gesetzgeber anerkanntes Behandlungsverfahren für Restmüll. Aus einem aus Gründen des Umweltschutzes für Industriestaaten mit hochentwickelten Abfallbehandlungsverfahren – die Abfallverbrennung ist hier die Benchmark – eher nicht akzeptablen Endrotteverfahren sind technisch hoch entwickelte Behandlungsverfahren geworden. Die Entwicklungslinien sind vielfältig: Stoffstromtrennverfahren sowie mechanisch-biologische und mechanisch-physikalische Stabilisierungsverfahren. Die technische Ausgestaltung der Anlagen ist unterschiedlich, so dass auch heute keine mir bekannte Anlage mit einer anderen identisch ist. Das hat auch gute Gründe, schließlich haben die Verfahren erhebliches Entwicklungspotential, obwohl der Standard der modernen Anlagen hoch ist. Mit ihnen wird Ersatzbrennstoff produziert, ihr Immissionsschutz entspricht mindestens der dreißigsten Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes, Abwasser wird – soweit es in den Anlagen anfällt – gereinigt, die nicht verwertbaren Fraktionen erfüllen die Vorschriften der Abfallablagerungsverordnung. Die Betreiber von noch nicht den Rechtsnormen entsprechenden, jedoch verbesserungsfähigen Anlagen werden diese nachrüsten. Die Anlagen mit Endrotteverfahren werden geschlossen werden; Ersatz wird innerhalb der gesetzlichen Frist gefunden werden. Dennoch bleiben einige Problemfelder, für die Lösungen gefunden wurden oder zukünftig gefunden werden. In diesem Buch werden Lösungen aufgezeigt. Obwohl mit den derzeit angebotenen Emissionsminderungsverfahren die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden können, wird hier noch Optimierungspotential mit dem Ziel der Kostenminimierung gesehen. Hier lohnt eine gründliche Untersuchung des Angebots vor der Entscheidung. Bei vielen Verfahren fällt Abwasser – wenn auch in kleinen Mengen – an, ein interessantes Reinigungsverfahren wird hier vorgestellt. Die Produktion von Ersatzbrennstoff ist mit allen jetzt angebotenen Verfahren möglich; das alleine reicht aber nicht aus, insbesondere wenn der Ersatzbrennstoff vermarktet werden muss. Die Einhaltung der Qualitätsstandards der Verwerterbetriebe ist unabdingbare Voraussetzung für die Abnahme dieses Materials. Daher bildet dieser Problemkreis wiederum einen Schwerpunkt in diesem Buch, insbesondere, weil zumindest für Teile des Ersatzbrennstoffs die Anerkennung als Träger von regenerativem Kohlenstoff angestrebt wird. Die Erkenntnis wächst bei den potentiellen Marktteilnehmern, dass es nicht ausreicht, irgendeinen Ersatzbrennstoff anzubieten. Vielmehr müssen Ersatzbrennstoffe unterschiedlicher Qualitäten für die verschiedenartigen Verwertungsarten produziert werden. Apropos Ersatzbrennstoff: in der Einführung zum Band 2 dieser Reihe wurde schon ausführlich darauf hingewiesen, dass dies der richtige und auch gesetzlich so genannte Begriff ist, weil Sekundärbrennstoff die Bezeichnung für aus Primärbrennstoffen gewonnene Brennstoffe ist, z.B. für Briketts, Koks, Heizöl usw. Dennoch ist die Bezeichnung Sekundärbrennstoff weit verbreitet. Dies liegt unter anderem daran, dass die wichtigste deutsche Institution für die Qualitätssicherung dieses neuen Brennstoffs sich Bundesgütegemeinschaft Sekundärbrennstoffe nennt. Im Beitrag von Brücklmeier und Müller werden die Bezeichnungen Ersatzbrennstoff und Sekundärbrennstoff nebeneinander und zwar für unterschiedliche Qualitäten verwendet, wobei als Sekundärbrennstoff die höhere Brennstoffqualität bezeichnet wird. Im Interesse der Vermarktbarkeit ist ein einheitlicher Oberbegriff zu fordern. Unterhalb dieses Begriffs bleibt noch genug Raum für Differenzierungen, die aber auch vereinheitlicht werden sollten, damit der potentielle Kunde leicht erkennen kann, was er einkaufen muss. Unabhängig davon kann über Markennamen nachgedacht werden. Zwar ist das theoretische Marktpotential hoch, nicht aber die tatsächliche Ersatzbrennstoffverwertung. Daher ist die Befassung mit Verwertungsverfahren und -anlagen auch weiterhin das hervorragende Thema für die Betreiber von mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen, deren Ersatzbrennstoffabsatz nicht langfristig gesichert ist. Unschwer ist vorauszusehen, dass am 1. Juni 2005 ausreichende Verbrennungskapazität für Ersatzbrennstoffe aus Hausmüll nicht zur Verfügung stehen wird. Der Weg zur Deponie wird ebenso entfallen wie der in die Müllverbrennungsanlage. Ersatzbrennstoff wird dann zwischengelagert werden müssen. Ersatzbrennstoff kann wegen seiner Neigung zur Verrottung nicht wie feste fossile Brennstoffe den Witterungseinflüssen ausgesetzt werden. Zwischengelagert werden kann er unter gewissen Voraussetzungen, z.B. wenn er verpackt wird. Das ist nicht unproblematisch, weil hierbei biologische Prozesse möglichst vermieden werden müssen und das Material vor der Verwertung auch wieder entpackt und aufgelöst werden muss. Hierzu wird im Kapitel Logistik berichtet. Die Logistik für Ersatzbrennstoffe ist nicht nur ein organisatorisches und technisches Problem, sie beeinflusst in erheblichem Ausmaß auch die Kosten, daher wird dieses Kapitel hier ausführlich, wenn auch nicht erschöpfend behandelt. Beim Betrieb von mechanischen und biologischen Abfallbehandlungsanlagen fällt nicht nur verwertbares Material an. Es verbleibt auch eine Abfallfraktion, die abgelagert werden und dafür den Vorschriften der Abfallablagerungsverordnung entsprechen muss. Dieses Material weist nicht die gleichen Eigenschaften auf wie unbehandelter Hausmüll, zudem unterscheidet es sich von Verfahren zu Verfahren. Hier werden Untersuchungen und Planungen vorgestellt, die zumindest eine Vorstellung vom zukünftigen Umgang mit diesem Material geben.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-935317-15-3 / 978-3935317153 / 9783935317153

Verlag: Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH

Erscheinungsdatum: 02.12.2003

Seiten: 516

Reihe herausgegeben von Karl J Thomé-Kozmiensky

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