Architekturdiskurs nach 1940. Eine Schweizer Spurensuche
Produktform: Buch
Die 1940er Jahre gelten in der Architekturgeschichte als eine Art Zwangspause, als eine Zeit der «Ruhe» vor dem Bauboom nach 1945. Während in Europa der Zweite Weltkrieg wütete, blieb die vermeintlich neutrale Schweiz weitgehend von der Aussenwelt abgeschottet. Trotzdem oder gerade deshalb gab es seit 1940 vielfache Versuche, von dort aus «Erste Hilfe» zu leisten: Nicht selten unter Berufung auf die Idee des Roten Kreuzes wurden politische und humanitäre Initiativen zur Wiederherstellung von «Normalität» lanciert. Die verheerenden Zerstörungen und deren Folgen konfrontierten zudem die unmittelbar und mittelbar Betroffenen mit elementaren Fragen des Planens und Bauens: Notunterkunft, Wiederaufbau, Rekonstruktion, Neubau – Fragen, die von anhaltender Aktualität sind.
Das Buch begibt sich auf Spurensuche, wie Schweizer Architekten, Historiker und Kritiker auf die Herausforderungen des Krieges reagierten. Ob strategisch, pragmatisch, theoretisch oder konkret – ihre Überlegungen richteten sich nicht nur nach aussen, sondern im Land selbst wurden Themen wie Landesplanung, Heimatschutz oder Altstadtsanierung befördert. Das Paradox, in der Zerstörung eine Chance zu sehen, löste geradezu eine Planungseuphorie aus. De facto hat die Nachkriegsmoderne bereits 1940 eingesetzt.weiterlesen