Ehrfurcht vor dem ewigen Lied Damals, als es noch keine Zwangsberieselung, weil es gottlob noch keine megabestückten Shoppingcenter und ultraüberrannten Einkaufstempel mit Über-drüber-Superangeboten gab, erklang das große Lied tatsächlich erst am Heiligen Abend. Entweder vom guten alten Plattenspieler, vom späteren Kassettenrecorder, durch gepflegte und einfache Hausmusik, oder aus den erwartungsvollen Herzen, gesungen, gesummt und gebrummt, aber man intonierte es mit einer frommen, gläubigen Inbrunst und mit großer, tiefer Freude. Am schönsten war es jedoch für mich, wenn nach Einbruch der Dunkelheit das erste „Stille Nacht“ vor den 17-Uhr-Nachrichten im Radio erklang, das ist bis heute so geblieben, da war wirklich der Heilige Abend angekommen und die vorbereitete Rauchpfanne und das Weihwasser waren einsatzbereit.weiterlesen