Erzählt es ruhig weiter
Produktform: Buch
Als der vom Sozialismus überzeugte Dreher Carl Winter in einer Parteiversammlung seines Betriebes versucht, nach dem Vorbild der Perestroika in der Sowjetunion die Verhältnisse in der DDR in Frage zu stellen und eine Diskussion auszulösen, erlebt er den Zorn der Genossen. Nicht bereit, sich kleinlaut anzupassen, tritt er wütend aus der Partei aus und wird damit vom Parteigenossen zum Operativen Vorgang.
Ein launiger Abend mit den Kollegen in der Kneipe, bei dem munter Witze über den Staat und seine Vertreter gerissen werden, bringt das Fass für die Staatsicherheit - die keinen Spaß versteht - zum Überlaufen und der Staatsfeind landet im Knast. Doch Carl lässt sich nicht brechen. Als er seine Zeit in der NVA und im Betrieb, sein Privatleben und die Behandlung durch die Staatlichen Organe an sich vorüberziehen lässt, erkennt er die vielen Widersprüche zwischen Parteitheorie und Lebenswirklichkeit im real existierenden Sozialismus. Er erfährt Verrat und Denunziation, aber auch gelebte Solidarität, schließlich die Wiedereingliederung in die sozialistische Gesellschaft - und die beginnende Wende.
In diesem proletarischen Roman schildert Hagen Schmidt mit schmerzlicher Eindringlichkeit und anhand wirklicher Ereignisse, warum die DDR - deren Funktionäre die berechtigten Fragen eines zweifelnden Arbeiters nicht mehr ehrlich und selbstkritisch beantworten konnten und wollten - keinen dauerhaften Bestand haben konnte und sich durch ihre inneren Widersprüche und rachsüchtigen Schikanen systematisch selbst zerstörte.weiterlesen
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