Erzherzog Johann von Österreich. Treu dem guten Alten, aber darum nicht minder empfänglich für das gute Neue.
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Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Ist man wirklich tot, wenn man gestorben ist? Diese Frage stellt sich ernsthaft, wenn man an Erzherzog Johann denkt. 150 Jahre nach seinem Ableben scheint Erzherzog Johann lebendiger und präsenter zu sein, als zu seinen Lebzeiten. Der Mensch ist zum Sterben verurteilt. Sein Geist und sein Wirken können fortleben, wenn er nur will. Johanns Geist lebt. Er ist unter uns und Allgegenwärtig in seinem schier unerschöpflichen Vermächtnis an uns. Undank ist der Welt Lohn? Stimmt nicht. Die Popularität Johanns widerlegt diese These gründlich. Das Leben Erzherzog Johanns sollte uns heute lebenden Menschen Vorbild sein. Was ist nicht alles Gutes zu bewirken, wenn man sich Mühe gibt. Johann gab sich Mühe, große sogar. Rückschläge bremsten ihn höchstens. Stoppen konnten ihn Widrigkeiten, welcher Art auch immer, nicht. Ein japanisches Sprichwort sagt: “Widrigkeiten machen einen Edelstein aus dir.“ Erzherzog Johanns Wesen ist von ganz spezieller Qualität und es ist nicht leicht ihn mit jemand anderem zu vergleichen. Vielleicht am ehesten mit seinem Onkel, Kaiser Josef II. Josef, eine Persönlichkeit von enormer Komplexität, widersprüchlich, vielleicht, aber immer treu zu sich selbst und seinen Ideen. Ehernen Prinzipien folgend, diszipliniert bis hin zur Selbstaufgabe, grausam zu sich selbst, gütig und nachsichtig anderen gegenüber. Ungeplagt von Standesdünkeln und Eitelkeiten, daher unempfänglich für Schmeicheleien und Schmeichler. Arbeitssüchtig, rastlos, immer wachen Geistes. Trifft das nicht alles auf unseren Steirischen Prinzen, Johann zu? Johann war erst acht Jahre alt, als sein Oheim starb und von ihm weit entfernt lebend, in Florenz. Er wird nicht sehr viel Gelegenheit gehabt haben sich mit dem Kaiser Josef persönlich auszutauschen.
Die gemäßigtere Ausgabe von Josef II. war Johanns Vater, Großherzog der Toskana und nach seinem Bruder, Kaiser Leopold II. Ein Mann dessen Fähigkeiten und Leistungen nicht hoch genug gepriesen werden können. Viel zu früh verlor Johann den Onkel, den Vater und die Mutter. Den Geist und die Ideale Josefs und Leopolds hochachtend und unbeirrt weitertragend, musste Johann zwangsläufig in Schwierigkeiten mit dem rigiden, im Sinne Josefs rückwärtsgewandten Metternichschen System und Kaiser Franz, seinem ältesten Bruder, bringen. Viel Verdruss muss es Johann gebracht haben ständig von der Polizei überwacht und bespitzelt zu werden. Das Misstrauen, welches ihm vom Kaiserhof entgegengebracht wurde, musste ihn zweifellos tief kränken. Johann, der allezeit Getreue, ist daran nicht zerbrochen. Obgleich, man muss sagen, bei der Betrachtung seiner Portraits, ist eine schwere Verbitterung im Alter nicht zu leugnen. In seine Gesichtszüge hat sich die Last der Jahre tief eingegraben. Trotzdem, Johann ist ein Sieger. Und zwar auf allen Linien. Seine Beharrlichkeit, nennen wir sie durchaus Sturheit, ließ ihn alle seine Vorhaben und Ziele erreichen. Johann Baptist Joseph Fabian Sebastian von Habsburg–Lothringen, Erzherzog von Österreich, ist über alle Zweifel erhaben, hat alle seine Gegner besiegt und überlebt. Unvergessen bleibt, wer des Volkes nie vergaß. Erzherzog Johann, Superstar von Österreich!
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