Über das totalitäre Erbe in der Pädagogik im ‚Jahrhundert des Kindes’
Produktform: Buch
Pädagogik und Politik agieren seit je im Rahmen einer Weltbildstruktur, die ein jenseitiges „Oben“ und ein diesseitiges „Unten“ kennt. Beide Sphären sind konstitutiv und hierarchisch aufeinander bezogen. Zunächst waren es Gott(heiten), später vor allem verschiedene Ersatzgrößen des „Absoluten“ wie Volksgemeinschaft, kosmische oder geschichtliche Bestimmung, „Objektiver Geist“, „Rasse“ u.a., mit denen angeblich unbedingte, „wahre“ Normen und Werte zur Legitimation von Herrschaft in Anspruch genommen wurden, auch zur Generierung von Dienst-, Kampf- und Opferbereitschaft. Viele Fraktionen der Pädagogik sind auf ambivalente Weise in diesen transzendental-martialischen Diskurs eingebunden – bis hinein in die neuere Zeit. Das soll in dieser Studie hinsichtlich repräsentativer Konzepte (u.a. solche der Reformpädagogik und der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik) des 20. Jahrhunderts, das eigentlich ein freundliches „Jahrhundert des Kindes“ (Key) hätte sein sollen, gezeigt werden.weiterlesen