Mit seinem cogito, ergo sum erkennt Descartes 1637 die menschliche Subjektivität als notwendige Voraussetzung allen Denkens. In der Aufklärung fordert Kant 1784 noch weitergehend zum allgemeinen Mut auf, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Das Selbstdenken soll nicht länger durch politische, religiöse oder gesellschaftliche Mächte eingeschränkt werden. So gelangt der geistige Prozess zu neuer Freiheit und Eigendynamik, von der Lichtenberg in witziger Überlistung der Grammatik meint, man solle »es denkt« sagen wie beispielsweise »es blitzt«. Natürlich eckten solche freien Geister oft an und gerieten dann wie der »Märtyrer der Wahrheit« auf dem Umschlagbild ins Abseits. – Viele selbständige Gestalten und Ideen der Aufklärung sind in diesem Band in kleinen Facetten zu Köpfen, Werken, Themen und Wirkungen des 18. Jahrhunderts versammelt.weiterlesen