Sandra Leuenberger-Wenger untersucht die Bedeutung ethischer Reflexionen und Ratschläge Gregors von Nyssa für die Vergewisserung christlicher Identität. Es zeigt sich dabei, dass Gregor die Frage nach dem geglückten christlichen Leben je nach intendiertem Publikum unterschiedlich behandelte: sei es mit einfachen Motivationen zu einem guten christlichen Leben in den Gemeindepredigten oder mit ausführlichen Argumentationen für ein gebildetes und an einem vollkommenen Leben interessiertes Publikum, welches sich auch mit konkurrierenden Konzepten des guten Lebens auskannte. Die Autorin stellt dar, wie Gregor anhand seines Tugendbegriffs und seiner christlichen Anthropologie in unterschiedlichen Kontexten und für verschiedene Fragestellungen aufzeigte, worin ein gutes christliches Leben besteht und wie die Adressaten sich durch ihr Handeln und ihr Selbstverständnis als Christen zeigen und verstehen sollten. weiterlesen