Die Hauptfiguren dieser Geschichte sind drei Eisbären. Großmutter, Mutter Tosca und Sohn Knut, der vor Jahren medienbekannte Berliner Eisbär. Für Yoko Tawada wurde dieser Bär zum Symbol für jemanden, der versucht, in einer anderen Kultur Fuß zu fassen. Durch die Augen der Bärten, mit ihren Erfahrungen und Beobachtungen wirft Yoko Tawada einen Blick von außen auf die menschliche Zivilisation, auf kleine Dinge des Alltags und auf die neuere Zeitgeschichte.
In Yoko Tawadas Texten gehen Traumebenen und Realität vergnügt ineinander über. Scheinbar Selbstverständliches erscheint in neuem Licht. Mythen aus verschiedenen Teilen der Welt – zum Beispiel, dass Bären Seelen von Menschen rauben – werden ebenso lebendig wie zeithistorische Realität. Der Roman lässt sich zeitgeschichtlich, politisch und philosophisch lesen. Oder einfach als unterhaltsame Tiergeschichte oder als Persiflage auf Migrantenliteratur. Etüden im Schnee, die "Memoiren eines Eisbärs", werden auch in anderen Ländern gerne gelesen, der Roman ist ihr meist übersetztes Buch. Die New York Times schrieb: „… durch die Eisbären lässt sie uns ‚das Andere‘ sehen, inklusive uns selbst. Und wie in allen ihren Büchern ist auch die Sprache eine Figur. Die Erinnerungen der Eisbären lassen sich als unterhaltsame Komödie lesen, und zugleich als tiefgründige Betrachtung über Andersartigkeit, Arbeitsbedingungen, Sprache und Liebe.“ (Rivka Galchen, New York Times)weiterlesen